114 Wohnungsbau in Steyr nach 1945 Die Wohnsituation in Steyr war traditionell immer schon angespannt. Die Lage verschärfte sich nach Kriegsende einerseits durch die Bombenschäden, andererseits durch die zahlreichen Fremden, die sich in der Stadt notgedrungen aufhielten. Bürgermeister Leopold Steinbrecher, der sich zusammen mit seinen Stadtpolitikern intensiv um das dem Thema „Wohnungswesen“ annehmen musste, wies in seinem Beitrag im „Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender für Stadt und Land“ im Jahr 1949 einleitend auf die schwierige Situation in der Zwischenkriegszeit hin: „Steyr hatte nach offiziellen Statistiken schon 1937 die schlechtesten Wohnverhältnisse unter den Städten Österreichs. Umso schwerer machte sich daher der Kriegsverlust von 357 Wohnungen bemerkbar.“140 Diese Zahl besage, so Steinbrecher weiter, dass bei einem Haushaltsdurchschnitt von 3,3 Personen der Wohnraum für 1.178 Bewohner gänzlich verloren gegangen sei. Insgesamt hätten 25% der Gebäude der Stadt, also jedes vierte, Schäden durch Kriegseinwirkungen erlitten. „Unter den größten Schwierigkeiten gelang es bisher [Anm.: Ende 1948] 133 Wohnungen neu zu schaffen und von den teilweise beschädigten 325 wieder voll instand zu setzen.“141 Trotz dieser „unter größten Schwierigkeiten und Opfern vollbrachten Leistungen“142 140 Steinbrecher, Leopold: Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender für Stadt und Land. Die Tätigkeit der Stadtverwaltung seit Kriegsende. S. 62. 141 Ebd. S. 62. 142 Ebd. S. 62. Wohnungsbauten der Stadtgemeinde Steyr auf der Ennsleite.
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