Die Stadt Steyr, Nachkriegszeit – Besatzung – Wiederaufbau 1945 - 1955

113 Neben dem Wohnungsbau wurde auch eine Reihe von öffentlichen Bauten revitalisiert oder neu errichtet. Darunter fiel auch ein Trakt des Bundesrealgymnasiums am Michaelerplatz, der bis 1955 nach einem Bombentreffer wiederaufgebaut und erweitert wurde. Neu gebaut wurden unter anderem auch die Berufsschule II, die Volks- und Hauptschulen Plenklberg, Industriestraße und Ennsleite, das Gesundheitsamt, die Leichenhalle und die Kindergärten Tachelried und Plenklberg. Zu den größten Projekten zählte der Bau des Altersheimes auf dem Tabor, das nach zwei Jahren Bauzeit 1955 fertig gestellt war. Als Sensation gilt die Errichtung des ersten Hochhauses in Steyr: Am 24. Jänner 1955 wurde das Hochhaus auf der Ennsleite eröffnet und den Mietern übergeben. Am 14. März 1955 gab die oberösterreichische Landesregierung grünes Licht für den Bau einer Handelsakademie in Steyr. Am 5. Dezember 1955 genehmigte der Gemeinderat den Umbau der „Industriehalle“ zu einem Theaterraum; knapp drei Jahre später konnte dann das „Neue Stadttheater“ eröffnet werden. 1955 beschäftigte sich der Steyrer Gemeinderat auch mit dem Projekt „Stadtbad“. Die ehemalige Hammermühle und der dazugehörige Grund wurden gekauft; am 20. Juni 1959 wurde das Bad eröffnet und war damals die modernste FreibadAnlage Österreichs. Parallel zum Wiederaufbau musste auch das mehrfach beschädigte Wasserleitungs-, Gas- und Stromnetz wiederhergestellt werden. „Darüber hinaus wurden in der Mittere Gasse, Schuhbodengasse, Johannesgasse, Fischhubsiedlung, Fabrikstraße und am Gschaiderberg neue Wasserleitungsstränge gelegt, um auch diese Stadtteile mit Leitungswasser versorgen zu können. Im Stadtgebiet und in Münichholz wurden auf diese Weise 1.225 Wohnungen mit neuen Wasseranschlüssen versehen.“139 139 Siehe: Steinbrecher, Leopold: Die Tätigkeit der Stadtverwaltung seit Kriegsende. S. 63. Das erste Hochhaus in Steyr, errichtet auf der Ennsleite.

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