Die Stadt Steyr, Nachkriegszeit – Besatzung – Wiederaufbau 1945 - 1955

101 Das Kino Münichholz war viele Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt – und so gleichsam das Tor zur großen weiten Welt. 1968 musste es wegen der überstarken Konkurrenz des Fernsehens und der geänderten Freizeitaktivitäten schließen. (Heute stehen hinter dem Freizeit- und Kulturzentrum in der Punzerstraße 49 Wohnhäuser). Ein gewaltiger Torso im schwarzen Tarnanstrich Diese kulturellen Initiativen schafften für einen interessierten Teil der Bevölkerung von Münichholz sicher eine willkommene Abwechslung, die chaotische Situation blieb aber dennoch grundsätzlich weiter bestehen. In Münichholz selbst mussten rund 18.000 Menschen notdürftig versuchen, irgendwie zu überleben. „Der ganze Stadtteil ein gewaltiger Torso im schwarzen Tarnanstrich, etliche Häuser durch Bomben zerstört, ein Großteil des Straßennetzes Morastgruben, unzulängliche Wasserversorgung, Kanalisation, Beleuchtung.“117 Um die ärgste Wohnungsnot durch das sprunghafte Ansteigen der Bevölkerungszunahme zu bewältigen, mussten Schulgebäude, Lagerbaracken, Gasthöfe, Scheunen und Bauernhöfe als behelfsmäßige Massenquartiere herangezogen werden. 117 Siehe: Retzl/Rammerstorfer, Steyr Münichholz, S. 63

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