Die Stadt Steyr, Nachkriegszeit – Besatzung – Wiederaufbau 1945 - 1955

99 Angliederung an Niederösterreich Steyr-Ost unterstand verwaltungsmäßig in dieser Phase der niederösterreichischen Landesregierung. Im Einvernehmen mit dem Land Niederösterreich wurde eine Vereinbarung geschlossen, dass der von SteyrWest abgetrennte Teil als „selbständige Bezirkshauptmannschaft Steyr-Ost“ dem Land Niederösterreich angegliedert wurde. Eigene Zeitung für Steyr-Ost Die neue Gemeindeverwaltung benötigte aber auch ein Medium, um der Bevölkerung Mitteilungen bekanntmachen zu können. Im neugeschaffenen „Steyrer Wochenblatt“, das in insgesamt zehn Ausgaben vom 1. Juni bis Mitte August erschien, konnten die „Kundmachungen“ der Stadtgemeinde Steyr-Ost und der Bezirkshauptmannschaft Steyr-Ost veröffentlicht werden. Nik Riedmüller, ein junger Journalist, der jahrelang im KZ Dachau inhaftiert war, fungierte als Chefredakteur. So wurde zum Beispiel in der dritten Juni-Ausgabe auf Seite fünf eine Anordnung der Roten Armee angezeigt, dass „Ausländer und ortsfremde Personen“, die nach dem 1. September 1938 in Steyr Aufenthalt genommen hatten, Steyr Stadt und das Gebiet der Bezirkshauptmannschaft Steyr-Ost zu verlassen hätten. An diese Personen wurde auch mit sofortiger Wirkung die Lebensmittelzuteilung eingestellt. Es handelte sich dabei um die Deportation der „Buchenlanddeutschen“, die ihre erst neu gewonnene Heimat wieder Richtung Osten verlassen mussten und natürlich ahnten, dass sie damit in ihren Untergang fahren. (Näheres Siehe Seite 125!). Russische Grenzposten an der Demarkationslinie in Ramingdorf 1945.

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