Darstellungen - Reinhard Moser

VERLUSTEVERGÄNGLICHES UNWIDERRUFLICH VERLOREN; VORBEI? Gedanken zu drei Zyklen Reinhard Mosers. Der Mensch lebte im Einklang mit der Natur. Seit ihm gesagt wurde „Macht euch die Erde untertan, riskiert er in selbstmörderischer Absicht seinen tödlichen Absturz". (Rupert Federsel) Jeder vermeintliche Gewinn, jeder vermeintliche Fortschritt wurde mit unwiederbringlichen Verlusten bezahlt: Eroberungen und Entdeckungen zerstörten Paradiese. Wir verloren den Frieden, weil wir ihn durch Gewalt bewahren wollten. Unsere fortschrittliche Technik brachte uns den Verlust des Handwerks. Die Vermarktung unserer Heimat lässt sie uns verlieren. Als Restmüll bleibt der Mensch in seiner verlorenen Unschuld. Die unverlierbare Sehnsucht nach dem Ursprung - der heilen Welt - im Herzen, leidet Reinhard Moser an der Konsequenz dieser Entwicklung. Als grandioser Zeichner, Maler und vor allem auch Denker bringt Moser bei allem kritischen Intellekt eine Gefühlsdurchlässigkeit fernab jeglicher weh leidigen Empfindsamkeit mit, die die emotionale Basis seiner Kunst bildet. In langen Gesprächen habe ich Moser als einen Menschen schätzen gelernt, der mit sich in absoluter Übereinstimmung lebt. Ganz stark spürbar wird das in seinen eigenen schlichten Worten, die jeden Versuch einer Interpretation zum Stammeln verkommen lassen. Nur ein Nachempfinden, wie es in den Betrachtungen Rupert Federsels zum „Kreuzweg der Sense" zum Ausdruck kommt, kann ihm gerecht werden. Jede Ausstellung, jede Schau, auch wenn sie überregional ist, hat museale Absichten. Es ist der Versuch, Vergängliches, bereits Vergangenes, zu beschwören, festzuhalten, zu bewahren; bereits Verlorenes unverloren zu machen. Die Sehnsucht nach dem Paradies. Diese Absicht ist schlußendlich auch legitime Absicht und legitimer Antrieb ehrlicher Kunst. Womit der Kreis sich schli eßt. GottfrieJ Schniit.1berger Herawgeber ano Verfe_qer 13

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