Johann Georg Morzer - Ausstellung 1986

Johann Georg Morzer und Maria Anna Katharina Gürtler Johann Georg Morzer wurde als Sohn des Malers Josef Morzer und dessen Gattin Maria Theresia im bayerischen Tilly geboren. Das Geburtsdatum ist unbekannt. Nach der Erlernung der Kunst des Vaters kam er nach Gmunden, wo er am 30. Juni 1723 Maria Jacoba Theresia, die Tochter des dortigen Stadtmalers Ignaz Horätz heiratete. Im Traubuch wird Morzer schon als Stadtmaler bezeichnet. Zwölf Jahre später - 1735 - wird Johann Georg Morzer Bürger der alten Eisenstadt Steyr. Er erwarb vom Buchdrucker Jakob Meischinger das Haus Stadtplatz Nr. 42 (Berggasse Nr. 59). Johann Georg Morzer betätigte sich vor allem als Kirchen- und Porträtmaler. Der zweite Kunstzweig soll in der vorliegenden Ausstellung nahegebracht werden. Die gezeigten Porträts stammen ausschließhch aus dem Bestand des Heimathauses Steyr. Aber auch andere Institutionen besitzen Werke dieses Meisters, vor allem das Stift Kremsmünster in den Bildnissen der Mitglieder der Ritterakademie im dortigen "Mathematischen Turm". Die Porträts des Steyrer Braumeisters Augustin Wenger und seiner Gattin befinden sich in Privatbestiz. Viele Bilder zeigen Morzers Kunst als Kirchenmaler, so Altarblätter oder Bilder in den Pfarrkirchen Asten (1759), Gaspoltshofen (1737), im Gasttrakt des Stiftes Kremsmünster (1761), in den Pfarrkirchen zu Attnang (1734) und Traunkirchen (1740). Die Begabung des Vaters erbte von seinen Kindern die am 24. April 1724 geborene Tochter Maria Anna Katharina. Sie heiratete am 10. November 1775 den Fresko- und Architekturmaler Matthias Matthias Dollicher, der im gleichen Jahr das Bürgerrecht in Steyr erworben hatte. Schon am 21. November 1767 starb Matthias Dollicher im 40. Lebensjahr. Katharina verehelichte sich am 17. Juli 1768 mit dem aus Wien stammenden Maler Franz Xaver Gürtler. Im ober österreichischen Raum sind Bilder des Gürtlerschen Künstlerehepaares in Attersee, Eberschwang, Kirchdorf/Krems, Schiedlberg (aus dem ehemaligen Zölestinerinnenkloster in Steyr). In Steyr selbst sind folgende Gürtlerische Werke zu nennen: Bilder in der Paramentenkammer der Stadtpfarrkirche, das Altargemälde der Michaeierkirche (1769), das Altarblatt am dortigen Ignatius-Altar (1770), das Kreuzigungs bild (1770) in der Franz-Xaver-Kapelle. Wie sein Geburtsdatum, so ist auch sein genauer Todestag unbekannt: Johann Georg Morzer scheint um 1768 ver storben zu sein. Denn ab diesem Jahr wird seine Witwe als Besitzerin des Hauses Stadtplatz Nr. 42 genannt. Volker J. Lutz

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