Michael Blümelhuber - Der Stahlschnittmeister im Steyr

Anders als auf schwächer begabtem Boden gestaltet sich im Laufe der Zeiten das Leben einer Landschaft von eigen– artig ausgezeichneter Naturanlage. Wachstum und Bildung ihrer Bewohnerschaft werden durch sie in besonderer Weise beeinflußt. Charaktervolle Vergangenheit, von altersher im Gedächtnisse stammbewußter Bewohner bewahrt, wirkt mit unabgelenkter Kontinuit ät fort, die Wesensgemeinschaft des Landes mit den Leuten, ihren Wohnstätten und Werken be– kundet, daß hier das E:eute nicht durch die Willkür des Augen– blicks bestimmt worden, sondern als Frucht einer langen, or- , ganisch stetigen Entwicklung geboren ist. Solches Land bil– det Menschen, wie die Bäume seiner Wälder, baut Ortschaften, die mit den Fluren, Gewässern und Lüften ein Gefüge sind, läßt der Hände Werk als landeigenes Wachstum reifen. Hier begünstigt nun auch die geeignete Scholle das Zustande– kommen seltener Erfolge, in denen die Krönung eines seit grauer Vorzeit tätigen Schaffensprozesses sich offenbart. Wie die glückliche -Obereinstimmung eines triebkräftigen Bodens mit Geist und Stoff aus tiefreichenden Wurzeln merk– würdige Schöpferkräfte zeitigt, dafür bietet das Wirken des Stahlschnittmeisters Michel Blümelhuber in der oberöster– reichischen Eisenindustriestadt Steyr ein klassisches Bei– spiel. In aller Welt ist der Ruf seiner eigentümlichen, alle Leistungen früherer Zeiten übertreffenden Kunst verbreitet, aus einem massiven Stück Stahls in spitzenfein durchbroche– ner Arbeit unverwüstliche Prachtgeräte, auch Schmuckstücke, zu schaffen, die von künstlerischer Gestaltungskraft im Stil des zu edelster Vervollkommnung geführten Materials so restlos durchdrungen sind, daß sie sogar den Zauber des 5

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2