Michael Blümelhuber - Der Stahlschnittmeister im Steyr

aufgestiegen ist, der schulbildende Gründer einer Meister– werkstatt, welche die Fortpflanzung dieser Kunst verbürgt, ein Anreger der Stahlindustrie zu gesteigerten Qualitäts– leistungen und zugleich ein gesinnungstreuer Verfechter der Rß,ege der Landeskultur, der auch für deren Fortbildungs– fähigkeit im modernen Sinne mit dem Neubau des für ihn geschaffenen Meisterateliers einen reizvollen Beweis erbracht hat. EISEN Wo irdisches Sinnen und Schaffen die stofflichen Wider– stände überwunden, einem Material dessen letzte Geheimnisse abgerungen und endlich den leblosen Stoff bis in die Lebens– region künstlerischer Gestaltung gehoben haben, dort breitet sich von dem erreichten Gipfel ein ergreifender, das mensch– liche Wertbewußtsein stärkender Rückblick aus. Er umfaßt den Weg, der über äonenlange Bemühungen von den Spuren unbeholfener erster Produktionsversuche in vorgeschicht– lichem Dämmer bis zu überwältigender Verallgemeinerung und Vollendung führt. Auf diesem Wege die Erweckung der dem erforschten und bezwungenen Naturstoff innewohnenden Schönheitsmöglichkeiten zu erblicken, muß jeden zur Bewun– derung hinreißen, der nicht nur oberflächlich von den Erschei– nungen berührt wird und nicht das Vorhandene - mag es ein noch so erstaunliches Ergebnis langverketteter Erfolge sein - gedankenlos für selbstverständlich hinnimmt. Um aber den Stahlschnitt, wie er durch Blümelhuber erneuert und vervollkommnet worden ist, als feinstes Ergebnis der erlangten Souveränität des Menschen über das Eisen und als Antrieb zu weiterer Wertsteigerung der Produktion dem Laien verständlich zu machen, muß hier eine kurze geschicht– liche und technologische Skizzierung ·des Eisens vorausge– schickt werden, des stofflichen Hauptfaktors unserer Kultur. Durch Funde aus Zeiten vor dem Gebrauche der Bronze nachweisbar, war das Eisen in frühesten Menschheitepochen bekannt, doch im Altertum der leichter bearbeitbaren Bronze 11

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