Meister Atelier für Stahlschnitt in Steyr Gründungsbericht 1910

Güte halle. Eine iiberaus wertvolle Unterstiitzung erfuhr die projektierte Griindung schon damals durch den derzeitigen Herrn Referenten, Landesausschuß Karl Wies n er in den Klubsitzungen. In dem schriftlichen Beri ch te des Landesausschusses hieß es unter anderm: Nachdem Michael Blümel huber in der Stahlschneidekunst tatsächlich, wie all– gemein anerkannt wird, ganz Außerordentliches und einzig Dastehendes leistet und es daher sehr wünschenswert ist, daß diese Kunst auch weiter gepfl egi wird, so glaub! der Landesaussclrnß dem hohen Landtage darauf einraten zu sollen, die Durchführung des Proj ektes zu fördern." Daraufhin erfolgte am 23. November 1905 ein einstimmiger BeschlulJ des hohen Land– tages, welcher lautete : .1 . Unter der Bedingung, daß die k. k. Regierung die schon mehrmals ventilierte Zusicherung gebe, sich an dem endgültigen Gesamterfordernis der zu gründenden Meisterwerkställe mit einem j ährlichen Beitrage von 4250 K seitens der in Betracht kommenden Ministerien zu beteiligen, wird der Landesausschuß ermächtigt, sobald die Zusicherung erfolgt, nach den ausgearbeiteten Plänen und Voranschlägen mit einem Baukap itale von 50.000 K das erforderliche Gebäude in Steyr erricl1!en zu lassen und dasselbe als grundbücherl iches Eigentum des Landes sicherzustellen. •2. Der Landesaussclrnß wird ermächtigt, mit der k. k. Regiernng diesbezüglich in Unterhand lung zu treten und • nach erzieltem Einvernehmen den Stahlschmied Michael Bllimel huber der k. k. Regierung zur Berufung zu empfehlen und gemeinsam ein diesbezügliches Statut, we lches vor allem auch die zeitliche Verpflichtung des Michael Blümelhuber hinsichtlich der Leitung und der Heranbildung von Schülern zu enthalten hat, festzustellen. • Als Beitrag zur Besorgung der ganzen Inneneinrichtung, Inbelriebse!zung und 1-'ortrührung der Meisterwerkstätte, Beleuchtung, Beheizung und Reinigung, Heranziehung und Unterweisung von Schülern und späteren Mitarbeitern wird der Landesausscliuß ermächtigt, nach Zusicherung des in Punkt 1 genannten j ährlichen Regierungsbeitrages zu der noch verb leibenden jährlichen Subvention von 1750 K einen Beitrag von 500 K in Aussicht zu stellen, wenn die Aufbringung der restlichen 1250 K durch andere lokale Faktoren gesichert erschein!." . Nach langen Unterhandlungen zwischen Linz und Wien faßte der hohe Landtag am 21. März 1907 noch folgenden weiteren einstimm igen Beschluß: •Der Landtag nehme zur Kenntnis, daß die k. k . Regierung statt des beansprncl1!en j ährlichen Subventionsbeitrages von 4250 K nur einen solchen von 2000 K bewilligte und außerdem mit der Stipendierung des ersten von Blümelhuber geprüften und in Vorschl ag gebrachten Schülers per 60 K monatlich vorgegangen is!. Unter Aufrechterhaltung der am 23. November 1905 einstimm ig gefaßten La11d– ttgsbeschlüsse wird der Landesausschuß beauftragt, erneuert die k. k. Regierung aufzu– fordern, die Erhöhung der bewilligten Staatssubvention von 2000 K auf 4250 K in Hinsicht des im Staatsvoranschlag flir 1907 eingestellten Mehrbetrages von 555.706 1( für Ausgestaltung der staatli chen gewerblichen Schulen beziehungsweise Erhöhung bereits bewilligter Subventionen an nicht staatliche Schulen durcl1zuführeu oder die Zusicherung einer g leichwertigen Mitwirkung durch die Beistellung erforderlicl1er blei– bender Arbeitsbehelfe fü r die Inneneinrichtung und S!ipendierung weiterer ta lentierter Schiiler nach Maßgabe der Entwicklung der Meisterwerkstätte ehestens zu erteilen." Nach diesem letzteren Beschlusse des hohen Landtages vom März 1907 ha{{e Mitte Jänner 1908 der damals eben mit der Schaffung und Organisierung des neuen Ressorts betraut gewesene erste Österreichische M inister für öffen!liche Arbeiten Se. Excellenz Herr Dr. Albert Ge ß 111 a 1111 die Güte, mich persönlich zu empfangen. Eine eben vollendet gewesene Stahlschnitt- 7

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