Meister Atelier für Stahlschnitt in Steyr Gründungsbericht 1910

Zierden der Österreichischen Abteilung in Paris gehörten, und mit patriotischem Stolze erkannten wir, daß Ihr ernstes, beharrliches, aufopferndes Ringen 11111 ein stolzes, seit langem nicht erreichtes Ziel die wohlverdiente Aufmerksamkeit der internationalen Kunstwelt erregte. N1111, da Sie im Beg:riHe sind , Ihre schwieri ge Kunst auch jüngeren Kräften mit– teilen 211 wollen, können wir, als die berufenen Vertreter der öffentlichen Pflege des edlen Kunsthandwerkes, nicht unterlassen, Sie 211 dieser Absicht zu beglliekwünschen und fiir Ihr wahrhaft patriotisches Vorhaben den besten Erfolg zu erhoffen. Ihre Kunst liißt sich ja nicht in einer Sch ule lehren und erlernen. Nur aus der Technik nnd völl igen Beherrsch1111g des sclnvierij!en Stoffes erblüh t ihr der Meister. Nur das vorbildliche Wirken und der engste persönliche Anschluß kann einer allzulang entbehrten Kunst zu neuen Jüngern verhelfen. Niemand kann wünschen, daß mit Ihrer bewunderten Wirksamkei t die Technik selbst wieder zum Stillstand käme. Es ist vielmehr Ehrenpflicht t1ll cr berufenen Fak toren, die von Ihnen so uneigcn– niilzig beabsichtigte Errichtung eines Meister-Ateliers so bald al s möglich durchzusetze11, und z w a r n i c h t mit h a I be n Mit te In, sondern anf einer Grundlage, welche Ihrer eij!enen Tätigkeit erst die vollste Entfalt ung ermöglicht. Seien Sie liberzengt, sehr geel1rtcr 1-lerr, dall wir - wie bisher - Ihre Wirk– samkeit nri t der ehrl ichsten ßew1111dern1g und dankbarer Teil nal11ne verloll-(e1 werden. Tr oppau, am 27. August 1904. G ezeich net vo m Verbands-Präsidium.• In diesem Stadium gelangte die A11gclcp:enheit arn 14. November 1904 zum erstenmal vor den hohen Landta~. Und dankbar muß ich betonen, daß mir dnrch rll'n derzeitigen Herrn Landeshauptmann in Oberösterreich Monsignore Johann Nep. H a II ser, als ersten sich der Sache angeno111111e11en Referenten des 1-!anses versichert wurde, die Maj orität des Oberös terreichischen Landtages stelle dern Z11standekonn11e11 nicht n11r ke in Hindernis in den Weg, sondern sei auch bereit die Initiative zu erg reifen. Der bei der gleichen wolilwollenden Stellungnahme der Minorität und des Großgrundbesitzes z11sta11degekom1 11ene einstimmige Landtagsbeschluß lautete: • Der Landesausschuß wird beauftragt, sich mit der k. k. Rej!ierung ins Einver– nehmen zu se tzen, ob und unter wel chen Bedingungen dieselbe bereit ist, eine eventuell ins Leben tretende MeisterwerksWttc ror Stah lschneidekunst in Steyr unter Leitung des Michael Bliiruelhuber entsprechend zu subventionieren und dem nächsten Landtage hierüber 7.11 berichten und Antrag 211 stellen, ferner den Landesausschuß zu ermächtigen, im Falle eine Vereinbaruni:r mit der k. k. Regierung früher zu staude kommen sollte, einen entsprechenden ßcitrag des Landes zuznsiclrern." Es war bei den vorgeschilderten UmsH111cle11 1.11 erwarten, daß die k. k. Regierung mit keinen bestimmten Erklärungen Stellung nahm, sondern vorerst 11111 Mitleilnngen seitens des Landes ersuchte, .ob dasselbe im Prinzipe geneigt sei, die Durchführung der Bauaktion beziehungs– weise d ie Finanzierung des Projektes in seine ! land zu nehmen.· So wurde durch mehrere weitere .Jalrrc von Session zu Session Zeit gewonnen. Doch daß die Sache nicht ei nschlief, dafiir habe ich all die lange Zeit hindurcl1 mit meiner ganzen Rührigkeit recht angelegentlich gesorgt. Es waren dann noch folgende zwei ebenfalls wieder einstimmig gefaßte Landtagsbeschlüsse erforderlich, fiir deren Klarstellung, Durchbrinj!ung uncl weitere Vertretung Herr Handelskammer– präsident lllrd Landtal-(Sabgeordnctcr Karl R e in i 11 g c r das ganze Anscl1c1 seiner Persönlichkeit einsetzte und hierin von den Herren Abgeordneten Viktor St i g I er, Prof. l.cop. Erb, Bö heim und Graf von \V e iss e II wo I ff unterstützt wurde; während Se. Gnaden Herr Landesansschuß Abi Grasbö ck sich wohl der größten Sorge, der Anbalrnnng der Finanlierung anzunehmen die G

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