Meister Atelier für Stahlschnitt in Steyr Gründungsbericht 1910

didaktischen Arbeitswei se abzielten aber auch auf eine da 11 er n de Mit wirk 1111 g der k. k. Regierung rechneten. Das war im Früh ling 1904. In der Richtung der letzteren Voraussctz11ng einer Regiernngsmithilfe lag jedoch eben Jahre hi11dnrch der harte Kern der Schwierigkeiten und Hemmnisse. Die k. k. Regierung war auf das plötzliche Ncuauflauchen der Stahlschnittk11 nsl ja Hingst a11f111erksam geworden, anerkannte, ja iibcrschätzlc in der Folge mein Wirken.'*) Aber j ene staatlichen Verwallungsslellen, welche zu scgcnverhe ißendcn Anfängen in der Richtung produktiver Wohl fahrt berufen sch ienen, waren sc I h s t noch i n ihr en Sturm- und Dran g j a liren begri ffen und hatten, selber durch parla- 111 e11 l ar i sch 11 1 fruchtbarc Z ci len zum Stag11 i ere11 ver 11 rteil t, weder eine gesetzliche 1-fandhabc, noch bewilli gte Mittel 211 j ener Weilerentwickl 1111g, auf die es anlrn 111 . Der Gewerbe förderungsdienst des k. k. Handels-Minisleri11 u1s fiilllc scho11 wie ei11 reifender Jii11gli11g die Kinderschuhe der Lex Mengc r bi s zum Platzen a11s, welche aus gewiß guten Anfängen stammend, ausscli ließlich die Förderung gewerbliche r li1tcreS$enle11grnppen z11ließ, 1111d Ei nzel förderungen ausschloß. Umso erfreul icher waren sehr frühe Förderungen ad pcrso11a111, welche ich durch das k. k. Ha11dels-Minislcri11m zuzeiten erfuh r, da noch der derzeitige k. 11. k. Botschafter am Hofe zu T okio, Freiherr von Ca 11 Ressorlminister war. Das Gewerbe-Departement und das Ku 11st-Oeparte111e11I des k. k . M inisteriums fiir l<_ultus und Unterricht waren in iihnlichen Lagen. überall gesetzliche, formelle u11d: p e k 11 11 i ä r e G re 11 ze n. So stand es besonders auch im gewerblichen Bildungswesen . Seither und besonders gegenwärtig wurden schon wirlscha ftli ch gewichti ge Sli111111e11 laut, die i111111 er hHufiger Bedenken erheben, gegen die Zuwendung der subventionsweisen Förderungsm ittel an Produklio11sgrnppen, die nicht mehr oder meist weniger leisten als andere ohne Fördernng besteuerte Produzenten, welch letztere darin eine Gefahr erblicken. Der kleine und der große Produzent stehen eben hart aneinander und es wird sich entscheiden ob sie in gerech t er Tlichl i gke i lsaus l ese .nebeneinander " vorwärts kom me n; das ist woh l das Wichti gste, denn hinter ihnen steht A rbeiterschaft und Volkswohl, ohne Unterschied der Parteigruppieru ngen. 1111 Grunde gcno111n1,· 11 sind beispielsweise die Exportprämi en des großen Produzenten auch staatliche Subventions– zuwendungen, die aber nur jemand erreichen kann, der etwas Namhafteres voll hringl. Und da winkt wohl auch wieder der Schlüssel zur neuen Ri chtung, welche al1111ählig erkeunl, dafl ma11 Jenen Violinen geben soll, von deren T iichtigkeil Musik zu erwarten ist; denn was niilzen sie in nnkundigen Händen? - Man si eht, nebenher bemerkt, wieder ein, daß beispielsweise die in der All-Wiener Porzellan -Manufaktur beisammen gewesene Tüchti gkeit und ihre Traditi on nicht de11 bekannten seichten Auffassungen hätte geopfert werden sollen und jene wirtscl1afllich gewichtigen Stimmen begrüßen es, wenn die Mitwirkung des Staates nicht ausschließlich 111il dem produktiv wen iger Hoffnungsvollen als mi t dem produktiv Hoff1111ngsvolleren zu gehen und besomlcr.s do1t einzugrei fen begin11en wiirde, wo an der quali ta ti ven T ele der Produktion e in wirk– l i ches Vo rw/irls zu e rwart e n i s t, denn ein solches Vorwärts verdriingt ni em and, bewirkt aber Richtun g und Raum zu m M i l - und N achkommen Andere r. Vor secl1s Jahren, da wir erst anfingen für solche Perspektiven die Augenpunkte zu suchen und selbe anrn– regen, besta nden also gewiß noch keine gule11 Aussichle11 fii r den vo rn Landcsausscl111ß inaugurierten Standpunkt. Dieser anerkannte aber die Fördcm11gswiirdigkeit der vorliegenden A11rcg1111gen und die an die Öffentlichkeit gelaugten Landesausschußprotokolle bewirkten. dafl Mitte August 1904 Herr Vizepräsident des Landes-Museums, Francisco -Caroli11111n in Linz, Dr. Kr ii n z I sowie Herr Dr. N i c o I ad o n i vom Oberöslerreichischen Knnst-Vere i11 111il dem Direktor des Erzherzog Rainer– Museums i11 Briinn, Arc l1itekt Julius Leis c hi 11 g nnd mit Grüßen des la11gjährige11, da111a ls tot– kranken M11se11111sdirektors Stra be r ge r von Linz nach Sleyr kamen, das Proj ekt der Grii11d11ng begriißlen 11 11d sowohl namens des Landes-Museums, wie namens des Verbandes Öslerreicl1ischer Knnstgewerbe-Museen die folgenden an mich gericl1tete11 Kundgeb11nge 11 c-rließen, we lche de11 gesetzgebende11 Köperschaften die lnswerksetz1111g der Gründung ernpfa l1le11; und zwar: *) Vergl. Stcnogr. Protokoll der Sit zung des Abgeordnetenhauses vo111 17. Juli 1906, lo11crpellationsl>can1- worlungen; und Linzcr • Tages-Post" vom 21 . Juli 1906. 4

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