Meister Atelier für Stahlschnitt in Steyr Gründungsbericht 1910

miterdach t sind, soweit nicht j edes weitere Werk sich auf der Technologie des vorhergehenden a11 fha11t, was die freie kii nstlerisclie Komposi tion nicht beengen da rf. Nur kei ne Kopien! - All dies inleressanle Beginnen, dies vergnügte Ausharren und Vollenden 111ii ßte eigent– lich mitangesehen sta tt gelesen werden. A111 besten liißt sich mit St;ihlfachle11ten darnbcr reden, die wissen, daß in u11 vergicich lich einfacheren Arbe itsweisen von 100 a11gela11gene11 Arbc itstiicken durchschnittli ch, wenn es gut geht, nur 11 ngd;ihr 95 bis z11 111 tadellosen Fertigwerden w bringe11 si11d. Dc1111 diese können am besten absclüitzeu, was es. lieißt, durch andertha lb Jahrzehnte solche Arbei ten ohne ein Fclilsliick herzustellen, ohne Unrei nheiten im Material, ohne Rifl, Bruch, Härteriß oder Hartrich tbruch usw. Da diese Werke ja ein Ganzes bilden, müßte j edes Man:;o nicht fi Prozent sondern die ganzen 100 Prozent, d. h. das ganze Werk vem ichte11, deren bede11tcndere fast ciu Jahr Arbeit erfordern. Dara us sprich! woh l mit eindringlichster Deutlichkeit der We rt der t e c h n o- 1 og i sc h cn M ateria lb e herr sc h 1111 g f ii r j e de A rt v o II Q 11 a I i lilt sp rod 11 k t i o 11 11 n d f ii r d c r e 11 kiin sl l e r isc h e Steige run g i111 besonderen. Den heutigen Stand dieser 1(11nsttechnik im Aus– lande soll ich 1111n noch besprecheu? - Wi e soll ich d<1 7.Wi3chcu c i11c111 ctwa iµ:cn E i ndruck von Eitelkei t (ich habe keiue) und zwischen Bescheiden heil (ich habe auch schier kei ne 1neh r) hi11d1rcl1kon1111en ? Das heißt, von letzterer halte ich j a einen großen Vorrat, aber diese Einladung zwing! mich doch förmlich, il1n auszu– gehen. Da werde ich wieder lange still bei der Arbeit 11achliolen 111iisse11. Und 111111 heraus damit : Eine entwickelle Blüte des Eisen- oder Stahlschniltes gib t es d e rz eit im Au slan d e nichl. Alles Bekannte steht au f der natiirlichen Vorstufe des Oberflächendekors. Es ist wohl selbsl vrrsländlich, daß ich diesbeziiglich seil Jahren mit Interesse Umschau halle. U nd so weitl äufig z. ß. die Pariser Wellausslellnng 1900 w,1r, dank der größten– teils durchgedrnngenen Ordnnng konnte n1an iiber einzelne Grnppcn sehr rasch einen Überblick gewinnen. Sogar in Grnppe XV, diesem argen organisatori schen Schönheitsfehler, deu die Arrangeure offenbar dadmch verbrochen haben, daß sie bei cler Wertung des Ü be r– ga ngc s vo n d e r „A rb eit" zur . K un s t•, al so gerade an der . Pforte des Schöue n", völlig kon– fus wurden Die bcriihmlen . l nduslries Di verses" auf der Esplanade des Invalides, über deren Benennung allein schon alle Welt lächeln mußte, sind an diesem sonst so glänzend konzipierten Werke ein unverzeihlicher Lapsus des französischen Organisalionstalenles gewesen. Papierschere Sr. k. und k. Ho heit des durch!. H<rrn Erzherzog Franz Ferdinand. 29

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