Meister Atelier für Stahlschnitt in Steyr Gründungsbericht 1910

Aus der Werkstatt. Ein Beitrag zur künstlerischen Bewegung in der modernen Qualitätsproduktion und einige Worte über die einschlägigen staatli chen Verwallun gsaurgaben:'❖) Von Micilcl 81 ii 111 eI hub e r. Einer Einladung des Gewerbeförderungsdienstes, von der Werkstall aus einmal selbst über meine beschei dene l(u 11sllech11ik, über ihre kii nstlerischen Ahnen, iiber ihr Erlösche11 1111d Wiederaufleben 1.11 beri chten, komme ich vor manch anderer ähnlichen A11ffortleru11g gerne nach. Umsomehr, al s ich von diesem staatli chen Dienstzweige seit seinen kleinsten Anlli11ge11 11ie eine utopische Allesg11t111acherei, wohl aber festen Schrilles ein stetiges Verfolgen der einst von Ex II er eingeschlagenen Wege erwartete. Diese Wege 111111lten notwend igerweise vom realen Boden der Technologie, vom Erz i11 der Grube, vo1n Steine am Bruch, vom wachsenden Holze und was sonst die Natur mit ihren tausend Geheimnissen l1crvorbri11gl, zu der alle Arbeits- und Rohstoffwerte aufs höchste steigernden Art des 1 1enschlichen Schaffens, also zum Kunstschaffen emporllihren. Das war von jeher meine Überze11g11ng und ich hahe an Kunstwerken j eder Art Unz11länglichkeiten in der Behandlung des zu meisternden Materiales stets ebenso bedauert, wie die Versuche, kii nsllerische Qualitäten durch vorwiegend lecl111ischc zu ersetzen. Gerade die allernächste Zeil soll j a entscheiden, ob von der bi sher erreichten •Gewerbe– r ö r d c r u 11 g•· wi eder neue zielbewußte Schritte zu einer, von noch höhere11 Gesichlspunlden aus *) N;1cl1 j,1hrclangc11 Vcrhandlung.:n kmn kiirzlich zwischen den Beteiligten eine Vcrcinharung z11st,-111dc 1 gcmä13 der das L.rnd Obcröstcrrcirh die Kosten eines fii r Meister 131 ii 111 c I h 11 b er als Landescigenl11111 zu erbauenden Ateliers in Slcyr iihcrn i111111i, wiihrcnd das k. k. Untcrrichtsmi11isieri11111 und das k. k. H:111dclsministcriu111 :111s den fiir Gewcrbc– fö,derungszwecke hcrcit gestellten Miltelu j:ihrlicl,e Zuschiisse zu den Kosten der Ausbildung junger Ta lente in der von ßliimclhuhcr wieder erwcck1cn St a h I schn i tt k uns l beisteuern wollen. J-Joffcntlich gelingt es iluf diese Weise, die von 13111mellmbcr erreichte Stu fe des Stahlschuiltes dauernd zu sichern und iibcrhaupl die Vcredlungstedmiken im Sky1cr Eisen- und Staillhearl>cii11ngshczirkc 11.1chhaltig zu fördern. Die Sehr i f l I c i l 11 11 g lrn t den Meister aus diesem Anlasse gchclcn, iu den .Annalen" das Wort zu c,grcifcn. - Verlag: Otlo Maaß Söhne, Wien und Leipzig. In Erfilllung \'iclseilig ge:iullerler \Viinscile ist dieser im Mai 1908 erschienene vollsU1ndig vergriffene Sonder– abd,uck ,111s dem 2. und 3. Hefte des II. Jailrg. der ,Aunalen des Gcwcrbcförderuugsdienstes des k. I<. Handelsministe– riums• in illustr.itiv vermehrter, tcxtlicil jedoch unverl!ndcrler 3. A II II age dem vorliegenden Griindungsberichte beigegeben. 19

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