Meister Atelier für Stahlschnitt in Steyr Gründungsbericht 1910

Spendete gelegentlich einer Besichtigung des Meister-Ateliers eine11 großen Öu 111mischlauch fü r das Besprengen des Gartens. Weitere Beglinsti gungs- oder Mehrleistungen beziehungsweise Mustcricistungen nach Orig inalentwürfen, Angaben und Werk zeichnungen trugen bei: Karl G e y I i 11 gs E r be 11, Wien, 111il Glasmalereien, welche zeigen, wie traut solche ein Wohnhaus schrnii cken. - Rudolf Som me rh II b er, Steyr, mit Lieferung schöner Ofentypen und Ausführung von Originalöfen, Bemalen und 13rennen von Modellierunge n und verschiedenen keramischem Schmuck. - Johann G ru be r, Stey r, mit gediegenen Kunstschlosserarbeiten, besonders Gitter und Beleucht1111gskörper. - Eduard H o i da, Steyr, mit verbesserten Bautischlernrbeiten, besonders den altoberösterreichischen Hartholztüren. - Hans Fa atz, Steyr, mit allen Spenglerarbei ten, Kupferdeckung und Beleuchtungskörpern . - Hans Spe r 1, Steyr, mit Steinmelzarbeiten, besonders Steinsäulen nach Art der Alt-Steyrer Höfe. - Franz Ai g n e r, Steyr, mit Bauschlosserarbeiten. - Franz Buche gg er, Linz, mit Stukka lurer– arbeiten. - Wilhelm Höhn e 1, Linz, mit den hübschen Malerarbeiten. - Rudolf Ti 11 i an, Steyr, mit Glaserarbeiten. - Die Arsolorum -Werke Z an i 11 i & AI i rn a 1111 in Brannau- Simbach, mit einem vorzüglichen Werkstä ltenfußboden. - Fü r die Werkstätte haben noch Oskar E hr I i ch i11 Chemnitz die beste erhältlich gewesene Präzisions-Drehbank begünsligungsweise erzeugt 1111d Josef Huber & Cie., Steyr, die sonstige Werkstätteneinrich tung nach Wunsch und Angaben geliefert. . Eine überaus günstige Lösung erfuhr in letzter Stunde die Frage der Wasserve1sorg11ng. Nachdem alle ursprlinglichen Programme hieiür nicht zu dem gewünschten Resultate geführt haiten, war au f den günstigsten Wegen und dank besonders gütigem Entgegenkommens des Herrn Stations– Kommandanten von Steyr, Oberst K i ß de Na g y - Si t k e als Kommandant des k. u. k. Feldhaubitz– Regimenls Nr. 14 und daraufh in seitens des Kommandos des 14. Anneekorps in Innsbruck sowie des löblichen G c 111 e in d e r a t c s der 1. i. Stadl Steyr die Überlaßu ng eines Wasserquantums von 1 m 3 täglich aus der städtischen Wasserleitung der Kaiser Franz Josef-Artilleriekaserne für das Meister-Atelier sicher gestellt. Die Durchilihrung der Arbeite11 übernahm mit größter Beschleunigung Karl f e 11 e re r, Linz, auch als Kunstfreund hir den Bau von Anfang an ein liebenswlird igcs Interesse bekundend. Daneben gedieh nach gütigen Ratscl1lägen und werkt ätiger Mithilfe des Direktors der Landes-Kuranstalten von Bad Hall, Ingenieur Franz Pes e 11 d o r f e r auch der Garten, dessen Terassierung Franz W i I c z e k und dessen Bepflanzung Ambros R ö s c h, Steyr, ausführte. Die wohl vorbereitete In neneinrichtung schließlicil war im innigsten Zusa111me11hang mi t den Bauplänen schon seil Vollendung des Rohbaues nach den gegebenen Nahmnaßen vo 11 J. M. M li 11e r, Linz, mit besonders anzuerkennenden Mehrleistungen zur Ausfiihrung iiberno1n111en worden, so daß am Tage der Ko llaudierung, 15. Juni 1910, bereits alle Interieurs fertiggestellt waren. Am 18. Juni wurde der Neubau bezogen und in demselben so fort die Tätigkeit mit den Vollendungs– arbeiten a11fgeno111mcn. Das waren fröl1liche Tage, da all das lange und vielseitig Vorbereite te sich z11sa111111e11 fa11d, zu einem neuen Heim, zu einer lraute11 Werkstatt, einem gerllumigen lichten Atelier, einer richt igen deutschen Diele und lieben Wohmüumen, in denen die heimatliche österreichische Eigenart dem Gemüt 111el1r bietet als fremder Prunk. 111 dieser .Gemütswelt des eigenen Hei111 s" liegt auch ein großer Teil der Qehci11111i sse der Kunstbliite aller Zeilen. Dieses ersehnte, oft ausgedachte und bis ins Detail geplant gewesene Heim in seinen hauptsächlichsten Räumen in die rea le Wirklichkei t umzusetzen, war eine Aufgabe für sich und sie war al so größtenteils bei Oberöslerreichischen Kräften, wie sich bald herausstellte, in die besten Hände gelegt. Die in Entwurfskizzen angeregten hei1natlichc11 Formen und Raumwirkungen fanden bei unserem .L in z e r M ii 11e r" das verständnisvollste Anklingen. Nach den bald vorgelegten und endgi ltig vereinbarten Werkzeichnungen gingen aus den Werkstätten rech tzei tig die sämtlichen Interieurs des Meister-Ateliers i11 M11stera11sfiihrung hervor, ganz mi t dem Einfachheits- und Gemlillichkeitsreiz, mit dem sie geplant waren. Der Besucher des M eister-Ateliers hat die Wahl, entweder iiber eine offene gewölbte Laubenstiege, ein echtes AII-Steyrer Mo.tiv, direk t in die Werkstatt und in meine Arbeitsräume zu kommen, oder durch die repräsentabl ere Hauplei11 ga11gstlir die Halle und über die gewölbte 12

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