Maturazeitung HTL Steyr 5 CHE 2003

Berichte Wandertage ge Trotz aller Versuche, Gletzn zu überreden, dass wir an Wandertagen nach Linz fahren oder Gokart fahren gehen usw., blieben wir immer bei der Devise „Zurück in die Natur". Es heißt ja schließlich Wandertag und nicht Funday. Also kann sich jeder vorstellen, wie wir armen Schüler leiden mussten. Etliche Kilometer wurden zurückgelegt. Da freut sich doch jeder auf die Belohnung, die am Ziel angelangt auf die Schüler wartet. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt, also nichts mit einem „kühlen Blonden", das so manche Schülerherzen höher schlagen lässt. Am ärmsten waren die Raucher dran, die ständig ersucht wurden, ihre Sucht einzuschränken. Das Wetter war auch nicht immer auf unserer Seite. So gehörte die Regenjacke neben der Jause zu unserer Standardausrüstung. Zwei Ausnahmen in der Geschichte der Wandertage haben wir zu verzeichnen: Einmal wanderten wir mit Papa Joe zu einem Strand an der Steyr, wo wir gemütlich Knacker grillten und einfach entspannt in der Sonne dösten. Und ein anderes Mal machte die gesamte Schule einen Ausflug zum Stift Melk. Auch mal was anderes. Ein Wandertag, der uns mit Sicherheit allen in Erinnerung bleibt, ist wohl der, den wir am Anfang der fünften Klasse hinter uns brachten. Ah, werden sich die meisten jetzt denken, die Schüler haben sich mal wieder Volllaufen lassen und sind irgendwo in der Gegend herumgetorkelt. Nein. An so einen Wandertag könnten wir uns schon am nächsten Tag nicht mehr erinnern. Also der Grund, warum uns dieserWandertag prägte, ist eine harte, schmerzliche Erinnerung. WIR WURDEN GEDEMÜTIGT. Und dass, öffentlich vor einer Klasse, die noch zwei Jahre bis zum Abschluss hat, von einer einzigen Person, die uns noch nie zuvor so blamiert hat. So, um jetzt Ihnen, die Leser dieser Maturazeitung, diese Schreckenstat näher zu bringen, möchte wir ihnen die Situation darstellen, in ausführlicher Länge, mit der ganzen Wahrheit, und so objektiv, wie ein Schüler gegenüber einem Lehrer nur sein kann: Also begonnen hat alles noch, wie ein ganz normaler Wandertag. Wir gingen, der Wandertrupp war fast vollzählig, von der HTL weg. Unser Reiseziel war der Rieglerwirt in Sand. Für alle, denen unser angestrebtes Ziel bekannt ist, lässt sich unsere Route erahnen. Für alle, die den Rieglerwirt nicht kennen, folgt eine Reisewegbeschreibung. Unser Trupp bewegte sich, wie geplant, von der HTL bis zur HAK, von wo aus wir der Enns entlang bis nach Garsten marschierten. Dann ging es ab in die Natur und es gab auch einige Ereignisse über die es dich zu berichten lohnt. Zum Beispiel war der Anblick einer verwüsteten Flusslandschaft nach dem Hochwasser nicht gerade motivierend. Der Weg vorbei am Garstner Gefängnis sollte wohl auch einen pädagogischen Wert haben.

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