Maturazeitung HTL Steyr 5 CHE 2003

Special ... . I- •!_ »ii Ein paar Minuten Freiheit Was soll man sich unter dieser Überschrift vorstellen??? Im Prinzip soll damit erklärt werden, was ein Schüler alles in der Schule durchmachen muss bzw. wie es ihm bei ein paar Minuten Ruhe ergeht. Wer in den Genuss gekommen ist, von unserem lieben Nötschi in Mathe oder Physik unterrichtet zu werden, kennt sicher seinen fast schon krankhaften Eifer, überpünktlich zu sein. Wir als Laptopklasse wurden extrabestraft - durch unsere ach so unkommunikativen und riesigen Laptops durften wir nun jeden Mathematikunterricht im Physiksaal abhalten. Diese Tatsache alleine wäre ja nicht schlimm, würde Nö nicht jedes Mal fünf Minuten früher kommen und uns dazu drängen, uns endlich auf den Weg zu machen. Er begründe das damit, dass wir ansonsten „wertvolle" Unterrichtszeit verlieren würden. Allerdings soll sich dieser Text nicht mit den Nachteilen sondern mit der Vielfalt an Vorteilen beschäftigen, die ein paar Minuten mit sich bringen. Wie vielleicht manchen bekannt ist, existiert ein ominöses, geheimnisvolles und für Schüler abstoßendes „Versammlungskammerl" der Lehrer im ersten Stock der HTL. Es ist schon öfters vorgekommen, dass ein Lehrer früher gehen musste um, man mag den Gerüchten gar nicht Glauben schenken, Kaffee zu kochen, da alle Lehrer, die nach dem Unterricht in das Kammerl einströmen, eine warme Tasse auf dem Tisch haben wollen. Manche werden jetzt denken, wir verabscheuen solche Taten, jedoch ist uns Schülern der aufwendige Prozess des Kaffeekochens gerade recht, denn woher sollten wir sonst die Zeit hernehmen, um uns auf die Pause vorzubereiten. Wie großzügig die Lehrer wirklich sind, zeigen auch andere Beispiele. Speziell an langen Unterrichtstagen in der letzten Einheit bekamen wir manchmal ein fast unmoralisches Angebot: Wir durften vorzeitig den Unterricht verlassen, weil der Lehrer noch etwas Wichtiges zu erledigen hatte. Immer wenn ein Schulwart oder ein anderer Lehrer während des Unterrichts in die Klasse kommt und unseren Lehrer nach draußen auf den Gang holt oder mit ihm zu flüstern beginnt, wissen wir schon dass wir schon wieder einige Minuten Freiheit erlangt hatten, denn meistens muss dann der uns unterrichtende Lehrer einen Telefonanruf beantworten oder ein Missverständnis klarstellen. Doch es gibt auch Dinge, die Lehrer während des Unterrichts auswärtig erledigen und von denen wir doppelt profitieren, denn wir bekommen nicht nur Zeit um uns zu generieren, sondern es wird auch der Schulserver oder das Internet wieder zum Laufen gebracht. Die Dauer solcher Aktionen misst man dann nicht mehr in Minuten, sondern in Stunden. Es muss nicht immer ein Angestellter der Schule sein - auch Schüler von anderen Klassen bescheren uns mehr Freizeit, wenn sie sich während unserer wertvollen Unterrichtszeit von unserem Lehrer prüfen lassen. Doch wie verbringen wir die uns geschenkte Zeit sinnvoll? Tja, wir haben ja nicht umsonst unsere Laptops und deshalb werden auch alle Möglichkeiten dieses Kasterls ausgenützt. Solange der Lehrer psychisch oder physisch abwesend ist, kann man ruhigen Gewissens Computer spielen, downloaden, Internet surfen, Mails abrufen, Videos ansehen und Short messages verschicken. Um nicht zu sehr zu verblöden, beschäftigen wir uns auch auf unmoderne Art und Weise. So verzehren Einige ihre Jause oder kaufen

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