Maturazeitung HTL Steyr 5 CHE 2003

Berichte Das Experimeni^ient die Lehrer darauf ab und so hatten wir nun die Möglichkeit, in vielen Gegenständen freiwillig anstatt der händischen eine Mitschrift am Computer führen zu dürfen. Das mit der Mitschrift am Computer ist wieder eine eigene Geschichte; hier ein Auszug aus dieser; Das größte Problem war, dass ein digitales Mitschreiben nicht nur mit dem reinen Eintippen verbunden ist, sondern auch das Formatieren von Texten, Absätzen und Überschriften erfordert. In technischen und mathematischen Gegenständen war das Abzeichnen von Skizzen und Formeln die größte Hürde. Während die Handschreiber schon fertig waren, und dem Unterricht wieder folgen konnten, werkten die Laptopschreiber noch an ihrer Mitschrift. Die Lehrer bekamen das oft gar nicht mit und setzten mit den Erklärungen fort. Doch warum nur am Laptop mitschreiben, wenn im Hintergrund ein paar Downloads die Festplatte füllen können? Warum im langweiligen Unterricht aus dem Fenster schauen, wenn man auch etwas Spannendes an seinem Gerät spielen kann? Leider stellten wirklich ein paar Schüler diese Überlegungen an und lenkten sich gelegentlich vom Unterricht ab - kein Wunder, dass da so manche Lehrer ziemlich sauer werden können. Das Ende dieses Auszugs bildet eine ideale Überleitung zum nächsten Schwerpunkt der Laptopklasse - Computerspiele in den Pausen. Was mit einfachen Spielen wie Liero begann, hatte seinen Höhepunkt mit Counter-Strike. In den längeren Pausen hörte man oft Rufe, wie „Wer mochtauf?" oder„l hob aufgmocht!" oder „Nemma a aundare Mep!". Dann wurde auf den Laptops in zwei Teams miteinander bzw. gegeneinander gespielt. Man muss einfach die Begeisterung verstehen, die entsteht, wenn man mit den ganzen Freunden über Netzwerk spielt, speziell weil die Laptops und die erwähnten Spiele ganz neu und interessant für uns waren. Die Lehrer waren wirklich beunruhigt. Der eigentliche Zweck der Pausen wurde von uns nicht erfüllt. Wir hatten keinen „Auslauf", nicht genug Zeit zum Entspannen und konnten uns daher nur schlecht auf den folgenden Unterricht vorbereiten. Speziell schwächere Schüler litten unter diesem Umstand. Schnell wurde uns ein Riegel vorgeschoben und die Gangart verschärft. Ein eigener Schalter zum Abstellen des Netzwerkes sollte wieder „Normalzustand" mit sich bringen. Doch es kam fast nie zum Einsatz dieses Schlüsselschalters. Das lag einerseits daran, dass das wir selber das Spielen reduzierten und andererseits an der Notwendigkeit des Netzwerks wegen (diesmal wirklich) schulischer Zwecke. Speziell Prof. Bachlechner hat uns ständig eingeredet, den portablen Computer als eine Art Werkzeug zu betrachten und anscheinend hat das wirklich gewirkt. Nach dem Abklingen des Spieldrangs (das war noch immer in der zweiten Klasse) spielten wir zwar noch immer, jedoch in ganz anderer Form. Ab und zu mal gönnten wir uns ein kleines „Hazal" mit ganz einfachen, grindigen Spielen wie Liero oder LupoCup. So ging das auch in den nächsten Jahren weiter. In langweiligen Stunden gab es (und gibt es noch immer) einige Schüler, die sogar

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