Maturazeitung HTL Steyr 5 CHE 2003

Das Experiment' ent Berichte Weihnachten - Prof. Hans-Peter Bernhard zeichnete sogar einen Tannenzweig mit Kerze an die Tafel. Wir packten unsere „Geschenke" aus und Hans-Peter zeigte uns Schritt für Schritt vor, wie man welchen Teil richtig aus dessen Verpackung nimmt. So setzten wir einen Li-Ion-Akku und eine PCMCIAKarte in den Laptop ein. Der große Moment war gekommen - wir durften die Wunderdinger endlich einschalten. Nun mussten wir den Computernamen ändem (schließlich hatten alle Laptops denselben) und konnten bereits eine IPAdresse über das Netzwerk erhalten. Bereits bei diesen ersten Tätigkeiten stellte sich heraus, dass einer der Laptops einen Defekt hatte. Schnell wurde ein Neuer herbeigeschafft und es ging reibungslos weiter wie geplant. In einem Schnelleinführungskurs erlernten wir das Anlegen von Benutzern, die Verwaltung von Home- und Netzlaufwerken und die wichtigsten Administrationstechniken. Wir wurden sogar zu einer Ordnung auf den Laufwerken verpflichtet, denn angeblich solle es später Kontrollen des Festplatteninhaltes geben und die Ergebnisse dann in eine Note einfließen. Diese Kontrollen gab es nie - zumindest bekamen wir nie etwas davon mit. Schluss war mit den Zeiten, in denen wir zum Informatikunterricht, mit Disketten ausgerüstet, Computersäle aufsuchen mussten. Ab dem Zeitpunkt, an dem wir einen abgestempelten Erlagschein vorlegen konnten, womit eine Bezahlung der Computer bestätigt wurde, durften wir die Laptops mit nach Hause nehmen. An dieser Stelle ist es wichtig, ein großes Missverständnis erst gar nicht aufkommen zu lassen; Der Laptop ersetzte in keiner Weise andere Schulsachen sondern ergänzt diese nur - wir mussten und müssen wie gewohnt mit Schultasche, Schreibzeug und Büchern den Unterricht besuchen und zusätzlich kam eben das neue Gerät zur Ausrüstung hinzu. Unsere Freude an den neuen Geräten wurde leider nur von sehr wenigen Lehrern geteilt. Viele hatten vermutlich Angst, die Kontrolle über die Klasse zu verlieren, wenn wir uns selbstständig mit unseren Geräten beschäftigen. Außerdem ist ja der Mensch bekanntlich kein Freund von großen Veränderungen. So kam es dazu, dass wir, abgesehen von den Pausen, anfangs nur in den typischen Computergegenständen (Informatik und der Freigegenstand Systemadministration) die „Kastln" benutzen durften. Wir wurden somit ent-täuscht. Die Aussagen unseres Deutschlehrers in der ersten Klasse, Deutschschularbeiten am Laptop schreiben zu dürfen, wurden damals nicht in die Tat umgesetzt - erst jetzt in der fünften Klasse durften wir das erleben. Hausübungen durften wir schon am Computer machen, doch das war eigentlich keine Neuerung, schließlich hatten die meisten von uns sowieso einen Computer zu Hause, an dem wir bereits die HÜs in der ersten Klasse gemacht hatten. Zugegeben, die Lehrer hatten auch wirklich Grund dazu, uns mit dem Laptop einzuschränken, denn der Ablenkungseffekt des neuen Wunderdings ist wirklich enorm. Mit der Zeit machten wir unseren Unmut kund. Wahrscheinlich sprachen sich

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