y'M 3bk Ib '.Äai Högl unterrichtet uns ein ganzes Jahr im selben Anzug. Dieser Meinung waren wir zumindest bis zur fünften Schulwoche. Daß er auch andere Kleidungsstücke besitzt, erkannten wir, als er uns seine restlichen Klamotten darbot. Interessant erschien uns das Modell "Trachtenröckerl mit Gamsbarthut", das vielleicht auf seine Freizeitgestaltung Rückschlüsse ziehen läßt. Weniger Begeisterung rief seine Krawatte Marke "The roaring Seventies" hervor, da diese eine unbestreitbare Ähnlichkeit mit einem abgeschnittenem Socken hatte. Die Tatsache, daß Prof. Höglinger auch Berufsrichter ist, verschaffte ihm vor der ersten Stunde noch großen Respekt. Als er das Klassenzimmer ohne " Für Ruhe-sorg-Hammer" betrat, wußten wir, daß auch Richter menschliche Wesen sind, und wir vor ihm keine Angst haben müssen. Das erwies sich später als richtige Erkenntnis, da sein Ziel darin bestand, ausschließlich die Noten "sehr gut" und "gut" zu verteilen.Ein "befriedigend" wurde ausnahmsweise geduldet Herr Prof. Höglinger versucht uns Staatssbürgerkunde so interessant wie möglich vorzutragen. Mit unzähligen geschichtlichen Einwürfen aus der Zeit der Habsburger zieht er Parallelen zur Gegenwart und verstrickt sich somit in weitläufige Ausdehnungen seines Vortrages und den Geschichlichen Ergänzungen, bis das Ausgangsthema nicht mehr ersichtlich ist. "Bildung durch Fernsehen"- Ist das Motto des Herrn Richter. Fast jede Stunde wandert er, ein TV-Gerät vor sich her schiebend, zu uns in den Saal 20. Es ist nicht genug, daß ein Fernseher, eine Steckdose, eine Videokassette und wißbegierige Schüler vorhanden sind, es taucht immer wieder das Problem der Technik auf. Bevor man sich an Dokumentationen über Zita, Kissinger oder Alfs Meinung über die Gerichtsbarkeit ergötzen kann, müssen fachkundige Schüler ihr Vor- und Zurückspielkönnen der Kassetten unter Beweis stellen.
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