J^.T^O-itoi: 'K-diigion "Ich möchte euch heute einladen ...." Diese Worte eröffnen jeden Donnerstag offiziell den Unterricht. Es ist uns vergönnt, mit einer solchen Begrüßung den Religionsunterricht mit Herrn Prof. Karl Reiter zu Beginnen. Sein frommes Lächeln und die , so oft es der Allmächtige zuläßt, herzlichen Einladungen sind das einzig monotone. Es drängt sich uns die Frage auf, woraus er seinen täglichen, nie schwindenden Elan bezieht. Zuerst tippten wir auf Ilse Pucks Morgenturnen, was sich als Fehlanzeige erwies. Sein Rezept: - Man springe morgens mit einem kräftigem Satz aus dem Bett (für Schüler ungeeignet, da man von unsereinem nicht verlangen kann, solche Höchstleistungen in aller Frühe zu vollbringen). - Man werfe sich vor den Spiegel (für unsereins ungeeignet, da man auf Grund der vorhergegangenen Nacht nicht fähig ist, sich bis zum Spiegel zu schleppen). - Man schaue in den Spiegel und sage: "Ich bin jung, frisch, froh und vom Leben begeistert!" (für unsereins ungeeignet, da, wenn man es doch fertiggebracht hat, bis zu einem Spiegel zu kommen, einem das Gesicht darin das Gegenteil sagt). Einige Schülerinnen, die sich weniger von seiner Einstellung beeindrucken lassen, bewundern seine geballte Männlichkeit, die in Form von Brustbehaarung aus seinem offenem Hemdkragen wuchert. Dieses Wachstum läßt nichts von seinem Tschernobyl- Schaden erahnen, welchen er nach eigenen Angaben erlitten hat. Zur Katastrophenzeit planschte er nämlich im strahlenden Regen. Er meint. Daß er seither viel weniger Haare hätte. Das tut aber seinem Elan sicher keinen Abbruch.
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