Maturazeitung BG u. BRG Steyr Michaelerplatz 1973

Die Familie also, wird ihren. Funktionen, die ihr von der Gesellschaft aufgegeben werden, nicht gerecht~(Eine Parallele i s t ja die Gesell schaft selbst. Auch sie erfüllt zum Großteil ihre Funktionen nicht mehr). Natürlich drängt sich jetzt die Frage auf: Was an Stelle der Familie setzen? Die Voraussetzungen für eine aktive Gestaltung der Zukunft, für eine Neugestaltung des Zusamm enlebena, sind gerade durch die ökonomische Entwicklung gegeben. Es nru.ß gelingen, den Men sehen von se.iner entfremdeten - heute entfrem deten - Arbeit zu befreien, und die Originali tät des einzelnen zu fördern. -47- Die neuen Arten des Zusammenlebens müssen natür lieh den Anforderungen( Soziale Verwurzelung, Chancengleichheit der Geschlechter, Erziehung und Ausbildung, sexuelle Erfül1unc, Platz des Auslebens), denen die heutige Familie nicht ge wachsen ist, gewachsen sein. Die Formen des zu künftigen Zusammenlebens werden in den Wohnge meinschaften und Kommunen, die sich mehr und mehr in den verschiedensten Gesellschaftsformen bilden, vorgezeichnet. Keineswegs bedeutet das eine Aufhebung der in tensiven Partnerbeziehung. Das ist keine Bebau ptung. Denn die Anthropologie hat gezeigt, daß in sexuell permissiven Kulturen keineswegs eine allgemeine Libertinage herrscht, sondern sich mehr oder minder dauerhafte Bindungen b i1den.

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