Maturazeitung BRG Steyr Michaelerplatz 1968
Zum Geleit ! Meine jungen Freunde,die Maturanten der 8.A.,hatten den Wunsch, noch einmal in gemeinsamer Arbeit zusammenzuwirken,bevor ein kommender neuer Lebensabschnitt mit seinen Anforderungen an sie herantritt und sich damit der bisher gemeinsame Weg in viele Einzelwege teilt. Die Schrift,die so zustandekam,soll zunächst für die Maturanten selbst eine liebe Erinnerung an die nun bald hinter ihnen liegende Schulzeit sein .Sie soll ihnen noch in späteren Jahren zeigen,was sie in Ernst und Scherz in der Zeit ihres Heranreifens gedacht und empfanden,wie sie ihre Umwelt gesehen haben und was sie (welche Jugend wünscht das nicht!) einmal besser machen wollten. Diese Schrift soll aber auch eine Abschiedsgabe der Maturanten sein an alle jene,die noch für kürzere oder längere Zeit in der Schule verbleiben,und an die,die bisher um die Gestaltung ihres Entwicklungsganges bemüht waren. Ich hatte viele Jahre hindurch als Lehrer und Klassenvorstand Gelegenheit»diese jungen Menschen kennen und hinter ihre äußere Fassade blicken zu lernen.Man mag in manchem,was sie im ernsten Teil dieser Schrift äußern,anderer Meinung sein,man mag einwenden, daß sich manches von der Warte einer lebenslangen Erfahrung aus betrachtet anders darstellt , als es die Jagend sieht (die ja be kanntlich "schnell fertig ist mit dem Wort").Man wird aber das ehrliche Bestreben und Suchen herausfühlen - und was können wir alle schließlich mehr und Besseres,als nach besten Kräften zu suchen und zu streben? ! Daß auch Witz und Heiterkeit in einem Maturaalmanach nicht zu kurz kommen dürfen,versteht sich von selbst .Es hat doch in acht Jahren Schalleben so manches gegeben,was durch freiwilligen und unfreiwilligen Humor den Ernst der Arbeit aufgelockert hat,und manches,was einst bitter ernst schien,jetzt aber aus der Distanz nur noch heiter nachklingt.Wenn solche Episoden mit einem Schuß von Übermut festgehalten werden,so will dies gewiß niemanden ver letzen.Blickt doch nur zu deutlich hinter der äußeren Maske des Lachens auch schon ein wenig Wehmut hervor,die nicht recht einge standen werden will.Wehmut über den Abschied von einer im ganzen doch unbeschwerten Zeit,wie sie das spätere Leben nie mehr so bieten wird;und auch Wehmut des Abschiednehmens von allen jenen, die dieser Zeit ihren Inhalt gegeben haben.Möge man doch fühlen, wie sich hinter manchem Scherzwort ein verschämter Dank verbirgt, der in seiner feinen Hintergründigkeit schöner ist als alles gewollt Ausgesprochene ! So wünsche ich denn meinen Maturanten,daß ihr Almanach eine freundliche»wohlwollende Aufnahme finden möge. gez. Dipl.Ing.Franz Schweitzer
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