Maturazeitung BRG Steyr Michaelerplatz 1967
Im Oktober fand wieder ein Wanidertag statt. Bei strahlendem Wetter fuhren wir durch das Salzkamm,ergut nach Hai lstatt. Hier machten wir Zwischenstation um das bekannte Salzberg- werk z.u besichtigen. Vor der Einfahrt in den Berg bekamen wir eine Schutzkleidung, in der wir zur gegenseitigen Belustigung wie Sträflinge aussahen. Auf kleinen Wäge lchen ra:t- terten wir durch die engen Stollen in die kuhlen Höhlen des Bergwerks , Nach einer Fuh- rung und einer ausgiebigen Rutschpartie auf speziel I dazu konstruierten Höhlenrinnen, (auch Prof. Schneider m,achte mit Feuereifer mit) brachen1 wir auf und fuhren weiter nach Ober- traun, unserem eigentlichen Ziel mit der Gondelbahn schwebten wir z ,um Krippenstein em- por und bestaunten die phantastische Welt der Rieseneishöhlen. Vor Kälte schlotternd mach- ten w·ir uns auf die He·mreise und sangen die Ublichen Studentenlieder., .Alles in allem ein gelungener Ausflug. Am Tag der Fahne fand auf dem Stadtplatz ein Festakt des Bundeshee- res anläßlich der Übergabe der Garnison Steyr statt, zu der auch die SchUler unserer An- stalt eingeladen waren. Eingekeilt in die Menge sahen wir nichts von der ganzen Feier, da- für konnten wir die drei Panzer ganz a1us der Nähe bestaunen. Für die ien igen, die das Bundesheer schon früher kennen1 lernen wo 11 ten, stand nachmittags die Kaserne .zur Bes icht i gung offen. Unser ehemaliger Religionsprofessor Hochwürden A lois Brandstätter w·urde durch den Tod mitten aus seiner Tätigkeit gerissen. Den Höhepunkt des Schuliahres bildete fUr uns die SUdtirolfahrt. Im Juni fand noch ein Wandertag sta t, an dem wir zum fünften Male den Hausberg von Ste) 1 r erklommen. In Kn ickerbockern und sportlich entblößten Waden be·wies Prof. Schnei- der d.abei se ·ine bergsteigerische1n Qualitäten . Di'e l,etzten Schultage waren die schöns·ten. Wir hörten Platten, sahen Dias von den Urlaubsreisen der Professoren und nach einem Ab- schlußgottesdienst druckte, uns der Klassenvorstand die Ze,ugnisse in die Hand;., ' 'Geht, ih 1 r seid entlassen. 11 7. Klasse Mit der siebten Klasse begann eigentlich erst die Oberstufe. Neue Gegenstände, neue Probleme und das Gespenst der Matura, das uns ·von da an ständig vorschwebte, tauchten auf. Auch gehörten wir ietzt schon zu den Großen, zu denen die WUrfelz,erdrUcker ehr- fUrchtig aufblickten. Prof. Schweitzer ,fuhrte uns in seine Ubelriechende Lieblingswissen- schaft, die Chemie ein. Wir ahnten noch nicht, wieviel Schweiß und Zeit sie uns noch rauben sollte. Mit bewundernswertem Idealismus hielt Prof. Schweitzer auch noch sein ehern. Praktikum ab, dem sich keiner zu entziehen wagte, obwo,hl die Te·lnahme frei- wil Iig wa1r, um bei ihm nicht in Ungnade zu fcl len. Jeden Dienstag- Nachmittag glich die Schule einer HexenkUche, wen,n durch die Gänge trUbe, stechend riechende R.auch- schwaden zogen, 1 dieder offenen LabortUre entström en. Nach alter Tradition nahmen die meisten unserer Kla.sse dama 1 ls am Tanzkurs teil. Eine ge- 68 • •
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