Maturazeitung BRG Steyr Michaelerplatz 1967

... 1 44 • \• Man schrieb das Jahr t'/69 und 1n Frankreich sprach m,an von einem einzigen Mann: vom Artillerieleutnant N'icholas Cugnot. E hatte es satt, sich mit den Pferdegespannen vor den Geschützen abzu1plagen, und daher war er au1f die Idee gekommen, eine Feuermaschine auf Rädern zu bauen. Es gelang ihm auch; zwar fuhr sein dreirädriger Dampfwagen, bei dem zwei Dampfzylinder Uber Hebel und Sperrklinken ,das Vorderrad antrieben, nur mit 6 km/h, doch es war immer 1 hin ein Anfang. Cugnot sollte einen zweiten Wagen bauen. Von der Regierung erhielt er Geld, und er miachte sich an: die Arbeit. Bald war der Wagen fertig und alles rUstete sich, um bei der Probefahrt dabei sein zu können . Es so 11 te aber nicht gut ausgehen: Cugnot hatte nämlich eine1n ries·gen Kessel Uber das Vorder1rad seines neuen Dampfwagens gehängt, um fUr eine löngere Fahrt Dampf zu haben .A 1s er mit dem Fahrzeug die erste Wendung m,achen wollte, bewegte sich die Vorderachse infol.ge der großen Last, die auf ihr ruhte, nicht I und Cugnot fuhr mit dem Wagen gegen eine Hausmauer, sodaß das Haus einstürzte. Nicholas Cugnot rUhrte seinen Dampfwagen nie mehr an. Zu Beginn des 19. Jhdts. trat endlich der Mann a,uf den Plan, der die erste brauchbare Dampflokomotive bauen, sollte: das Universalgenie Richard Trevithick. Bereits 1801 kon:- stru ierte er einen Straßendampfwagen, der aber nach der ersten Fahrt verbrannte. 1804 gelang ihm de·r große Wurf m~1t einer Dampflokomotive, die immerhin im Schrittempo fuhr. Im Jahr darauf baute er noch zwei Lokomotiven, fUr die er iedoch keinen Abn,ehmer fand. Der dritten Lok gab er den etwas großsprecherischen Namen: 11 Fang mich, wer kann! 11 Trevithick war um Ideen nie verlegen, wenn es ums Geldverd'ienen ging, denn vom l ,oko- motive·nbau,en allein konnte er 1a auch nicht leben. Er baute in London eine Kreisbahn, •

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2