Maturazeitung BRG Steyr Michaelerplatz 1967
fluchtig,cdenn sie l,iegen fast das gan 1 ze Jahr trocken,und kommt dadurch um einen wesentlichen Vorteil, den er 1963 und 1965 genoß, und der nicht unwesentlich zu seinen klaren Siegen beitrug. Ans Aufhören denkt Preßlmayr natürlich noch nicht. Vielleicht reizt ihn der Gedanke, daß 1972 erstmals Wildwasserkonkurrenzen zum Programm der olympischen Spiele zählen. Ein Olympiasieg würde die Krönun1g seiner erfolgreichen Karriere bedeuten. Doch bis 197.2 ist noch v ie I Zeit .•..• Die Wildwasserfahrer zählen zu den waschechten Amateuren, ia sie nehmen sogar finanziel- le Verluste in Kauf. Als technische·r Angestellter - er ist eigentlich gelernter Modell ·tischler - - findet :Preßlmayr das nötige Verständnis für seine große Leidenschaft. · .Wer iemals Wildwasserrennen miterlebt hat, sei es auch nur auf dem Fernsehschirm, kann sich vorstellen, daß die Gefahre·n, denen die Paddler ausgesetzt sind, nicht gering sind . • W,ohl stehen immer Rettungsschwimmer bereit, um gekenterten F·ahrern zur Hilfe zu kommen und doch ko,mmt es manchmal zu tragischen Unfällen. Viele werde 1 n sich noch an den Fal 1 Rudi Grundner erinnern. Grundner, ein Vereinskamerad Preßlmayrs,fand 1962 auf der durch vorangegangenes Hochwasser erschwerten Regattastrec ke der Lieser den Tod. Pre ßlmayr se lb$t war Augenzeuge als Grundner kenterte; als er sah, daß dieser offenbar das Bewußtsein ver- loren hatte, stürzte er si c h in die reißenden Fluten, nur um seinen Gefährten zu retten. Doch er verlor den Freund, den er vom Ufer aus noch deutlich gesehen hatte, im toben- den Wasser aus den Augen. Rudi Grundner wurde zwei Wochen später im Stausee von Völ .... kermarkt gefunden . War die Vorschrift, Sturzhelme zu tragen, vorher sehr lose gehandhabt worden, führte die- se r Vorfal I zu .strengeren Kontrollen. Sogar im Training mUssen die Paddler nun ihren Pla- st ikschutz tragen. Ausgleich fUr den • einsamen Kampf in wütendem Wasser sucht Preßlmayr bei Tennis, Rad- fahren und Schi laufen. Ist er zu Hause, was selten vorkommt, sucht er Ent·spannung bei Musik. Als Komponist bevorzugt er Beethoven. Die 5. Sinfonie und das Violinkonzert op. 61 stellen seine LieblingsstUcke dar. Auch fUr guten Jazz kann er sich begeistern. An Hand von, eig 1 ene·n Dias und Filmen versucht er in sei 1 nen Vorträgen die Zuhörer von der wilden Schönheit des Paddelsportes zu ·überzeugen. In diesen Vorträgen bringt er deut- lich zum Ausdruck, was ihn und seine Kameraden so fUr ihren Sport begeistert: Der ein- same Kampf gegen die Natur, der ein hohes Maß an Willensstärke voraussetzt, das Ge- fuhl, siegreich zu sein Uber reißendes Wasser undl nicht zuletzt die unberUhrte Schönheit der Landschaft, in der die Po:ddler trainieren. Bescheiden zeigte er uns seine zahlreichen Pokale undi Plaketten, fUr deren Reinigung nun nicht mehr seine Mu·tter, sondern seine iunge F'rau zuständig ist, freundlich gab er uns alle gewünschten AuskUnfte. Wir wünschen Kurt Preßlmayr fUr die Saison 1 67, die er be,reits mit einem Sieg in Lv- xemburg erfolgreich gestartet hat, viel Glück!
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