Maturazeitung BRG Steyr Michaelerplatz 1967

- - - ■ - 1. Teil LONDOt---1 Da wir in einem Alter steh,en, in dem es unsere Eltern den Fer·ien ein wenig körperlich betätigen, beschlossen Ausland täten. • gerne sehen, wir, daß wir • • • • wenn wir uns 1n • • es wen I gstens Im Wir waren vo1n1 Anfang an zwei Gruppen: Da waren Mary,Coach und Rudolph, die be- reits einen Job auf einer Obstfarm in Kent sicher hatten. Und da waren Helmut,· Primo und ich, die zwar noch keinen Arbeitsplatz hatten, aber dafUr Primo "'s Tante in London, bei der wir absteigen konnten. Wenn wir also keine Arbeit finden wurden, so wUrde es doch wenigstens ein schöner Urlaub in Englands Hauptstadt w·erden. Eines Tages saßen wir dann zu sec 'hst in einem Sc.hnellzugabteil und fuhren in Richtun .g Passau. Weiter gings über Regensburg, NUrnberg und WUrzburg, während es inzwischen Nacht geworden war. Hatten wir uns im Sitzen noch ganz gut vertragen, so wurde das liegen zum Problem. Vorerst waren wir optimist i sch und schlichteten uns wie die Sar- dinen nebeneinander. Ich war gerade im ersten Halbschlaf und wir fuhren durch Frank- furt, als neben mir ein 11 Stellungskrieg 1 ' und 11 Gemetzel 11 losging, das bis Mainz andau- erte. Da ich weniger :blutrUnstig veranlagt bin, zog ich es vor mit einer Luftmatratze ins Gepäcksn1etz zu. übersiedeln, um dort zwischen Himmel und Erde ein paar Stunden Sc .hlaf zu verbringen. Im Mor·gengrauen zwischen Köln und Aach1en endeten dann die . Duelle, und die schläfrigen GemUter beruhigten sich. Jausnend setzten wir· dann die Reise über BrUsse'I bis nach Ostende fort. Dort wurden wir vom Strudel der Leute fortgerissen, erkämpften einen s,chönen Platz an der Reling des uralten Fährschiffes und harrten der Dinge. Die Fah-t über den Kanal wurde zu einem unbeschreiblich schönen Erlebnis, denn es ist ein einmaliges Gefühl am Bug eines Schiffes zu stehen und sich1 den Wind um die Ohren pfeifen zu lassen. Da wir von der Seekrankheit verschont blieben, genossen wir alle die Überfahrt nach · 30 Dover. >

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