Maturazeitung BRG Steyr Michaelerplatz 1967
• - -- --- --- - --- - -" - - ----- - Eine d 1 er schönten un 1 d interesantest,en Reisen, d,e wir im Rah1men der Schulwochen ' machten, war wohl die Wienfahrt. Am 17. Apri 1 1966 fuhr·en wir unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Schneider und Herrn Pr,of. Lindorfer in Steyr ab. Am Nachmittag kamen wir in Wien am Westbahn- hof an und fuhren mit der Stadtbahn nach HUtteldorf, wo wir im Jugendgästehaus der Stadt Wien 1untergebracht waren. Da fUr diesen Abend nichts vorgesehen war, wurde von uns die Umgebung des Heimes unsicher gemacht. Am nächsten Morgen kam unser Betreuer vom Bund 1 esmin is,terium fUr Unterricht und hie,lt eine Einführungsrede. Dann begannen die FUhrungen. Als erste war eine solche dur·ch das Rathaus vorgesehen. Wir bewunderten den Sitzungssaal des Gemeinde,rates mit seinen r·esigen Bron1zeleuchtern (er wiegt 3200 kg, 25 Per·sonen haben s·teh1end darin Platz) und •ander·e prunkvoll ausgestattete Säle. Im großen Festsaal lud uns der FUhrer zum Konkordiabal I ein, der kurze Zeit später, wie al I iäihrl ich in diesem Saal veranstaltet wurde. Nachdem wir die Säle gebUhrend bestaunt hatten, erklommen wir im Schweiße unseres An 1 gesichtes den Rothausturm. Wir wu·rden aber fUr diese .Anstren- gung belohnt, da wir von oben einen herrlichen Ausblick Uber die ganze Stadt hatten. Nach der RathausfUhrung wohnten wir einem Vortrag von Herrn Dr. Hugo EI lenberger bei, der Uber die Theate.rauffUhrungen sprach, die wir im laufe der Woche besuchen so 11 ten . Anschließend gingen wir, wie an allen Tagen dieser Woche, in die Mensa des Afro- Asiatischen lnstitut·es, um unseren durch d,as Pflaster treten besonderen Hunger zu stil - len . Der Nachmittag war mit einer St,adtführun:g ausgefUI lt. Eine sehr charmante, iunge Dame war uns als Fuhrerin zugeteilt. Wir gingen von der Votivkirche zur Minoriten- kirch e, Uberquerten den Ballhausplatz und kamen schließlich zum Stephansdom, der uns genau erklärt wurde. Anschließend gingen wir weiter zur Hofburg und bewunderten1 zum Abschluß noch die Ub,eraus interes,ante Nationalbibliothek. Am Abend dieses ersten Tag,es besuchten wir eine Auf·fUhrung von Shakespeare's 11 Viel Lärm um Nichts 11 im Burgtheater. Wir waren alle begeistert von dieser ausgezeichneten AuffUhrung. Obwohl wir todmUde in die Betten fiel ,en, mußten wir doch am nächsten Tag wieder frUh aus den Federn, da fUr diesen Tag eine sehr große Besichtigungstour vorgesehen war. Zuerst stand ein Besuch der Kaisergruft auf dem Programm. Die kunstvoll aus- gefUhrten Sarkopharge der Kaiser und Kaiserinn1en machten einen großen Eindruck auf uns. Dieser FUhrung folgte ein Besuch des Kunsth'istorischen Museums. Dort sahen wir 1 die Sammlung von ägyptischen Kunstwerken und besichtigten e·nige Säle der Gemälde- sammlung. In der kurzen Zeit, die uns zur VerfUgun 1 g stand, konnten wir natUrl ich nur wenig und 1 das Wenige nur oberf läch I ich sehen. 17 •
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