Maturazeitung 1943

jener sich in der Halbzeit seine Plattfußeinlagen gewechselt hat, schießt er dauernd vom rechten auf den linken Fuß. Seine mit schnarrender Stimme ge¬ gebenen Ermahnungen werden gar nicht beachtet. Auch peinliche Zwischenfälle sind aus die¬ sem Spielabschnitt zu berichten. Der Bakterienfor¬ scher versetzt, als er dem Ball nachsetzt, (der Kopf ist zwischen den Schultern eingezogen) Fedo¬ rowin einen Tritt ans Schienbein. Seidler hält er¬ schreckt in seinem Laufe inne, ordnet seine durch¬ einander gekommenen Beine und brummt Unverständli¬ ches. Doktor Fedorowin hält es für eine Entschuldi¬ gung; lächelt süß-sauer und seufzt mit vor Schmerz verkrümmtem Gesicht sein"Aber biddeschön“. Aus der Gegend des Tores, in dem Jonny steht, kommt einige Male ein hel¬ les "Quick-quick-quick" und ein dumpfes "Faster¬ faster-faster", wenn die eigenen Stürmer das Tor Onkel Pys bedrängen. Es stammt von einem älteren, aber sehr sportlich geklei¬ deten Mann. Eben stampft er wütend den Boden, weil Dr. Stefanek von der Gegenpar¬ tei durchgekommen ist und, mit dem Ball am Fuß, auf ihn zukommt. Er schaut lau¬ ernd über seine Brillenränd¬ der hinweg auf den Angrei¬ fer und saust urplötzlich wie ein Blitz auf ihn los, dabei brüllend wie ein Stier. Dieser taumelt vor Schreck über den Angreifer und verliert das Gebiß, mit dem Span noch eine Weile weiterspielt. Jonny kann sich über so viel Ungeschicklichkeit nicht genug erheitern. Dau¬ ernd schüttelt er sein weises Haupt, sodaß seine schwarze Schmächtlocke in sein bleiches Jünglingsantlitz fällt und ein schmieriges Lächeln überzieht sein Gesicht. Prnorl macht wie¬ der einen Fehler, was Jonny so auf¬ regt daß er an einem Torpfosten hochklettert und vor Entsetzen beide Hände über dem Kopf zu¬ sammenschlägt. Die Folge ist, daß er von der Stange herunterfliegt und auf sein Holzknie fällt, daß es dumpf scheppert. Er macht einen äußerst unvorteilhaften Eindruck, doch auf Hochstaplerart stellt er 16

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