Maturazeitung 1943

Vorwort Ach was muß man oft von bösen Schülern hören oder lesen! Die, anstatt durch weise Lehren Sich zum Guten zu bekehren, Oftmals noch darüber lachten Und sich heimlich lustig machten. Lehrer necken (Tiere quälen). Weisen Männern Nerven stehlen. Ja, zur Übeltätigkeit Ja, dazu ist man bereit! Aber wehe, wehe, wehe! 1 Wenn ich auf das Ende sehe Ach das war ein schlimmes Ding Wie es diesen Schülern ging Drum ist hier, was sie getrieben, Abgemalt und aufgeschrieben. Wegen Papiermangels wurde der Inhalt der Ausgabe sehr gekürzt. 2

Acht Jahre gingen wir aus und ein In diesem alten Kasten; Erlitten gar manche große Pein. Es war nicht immer ganz so fein, Wenn Schweiß floß auf die grünen Bänke. Und all die großen und die kleinen Schwänke, Die uns spielten die Herren Professoren, Hingen uns schon heraus bei den Ohren. Blutig war die Schlacht und mancher blieb liegen, Doch wir ließen uns nicht unterkriegen, Kämpften den Kampf mit List und Macht Und - ehe 's gedacht, war's schon vollbracht: Die Schlacht ist aus, wir sind jetzt frei, Der Schule Fesseln sind entzwei, Noch einmal wollen wir's vorüberziehn lassen, Achtjährige Erfahrung zusammenfassen. Und diese Erfahrung, die wir gemacht, Sie sei an den richtigen Mann gebracht 3

Decker Hört Hedi von Liebe, Rhytmus und Musik, So fühlt er sich im höchsten Glück. Enter Enter Herwig stets für Schlanke schwärmt Und sich fürs Finnchen leicht erwärmt. Feierfeil Ewald Feierfeil nach alter Manier Raubt den Freunden die Mädel mit Gier. Felbinger Felbinger Helmut ist ein schüchterner Mann, Er traut sich nicht ran, wenn er auch kann.! Heinrich Zarund fein ist seine Liebe, Denn Heinrich hat nur gelindeTriebe. Herzig Herzig Fred, ein Reitersmann, Sieht sehr wenig Mädchen an. Kren Trotz Winde, Kälte, Schnee und Eis Kren Hex sich zu erwärmen weiß. Kurzwernhart Charly, dieser Frauenfeind, Es doch gar nicht schrecklich meint. Mittendorfer Um ungehindert frei zu küssen, Wird man das Kinn vermissen müssen. Niederhofer Vom Drang, der jedem innewohnt, blieb unserIgel nicht verschont. Obermayr In ungezwungen lieber Weise Schwelgt Hänselein im Mädchenkreise. Schimpl Kann den Liebe Sünde sein? Frägt sich Schurli und sagt "Nein"! Stadler Stadler Heinzi; der verliebte Gangster, klettert kühn ins höchste Fenster Strobach Strobach Herwig hat tief beglücht Sein einsames Herz nach Holland geschickt. Wieser Franz Wieser nach dem Grundsatz geht, wer bei einer bleibt, kommt immer zu spät. 4

BALLADE! ERLKONIG (mot.) Wer rattert so spät durch Nacht und Wind? Es ist der Vater mit seinem Kind, Der Vater Karl mit seinem Sohn Fritz Auf DKW mit Soziussitz. "Mein Sohn, was verbirgst Du so bang Dein Gesicht?“ Siehtst Vater Du den Bahnübergang nicht, "Den unbeschrankten, in nebliger Ferne?" „Nein, mein Sohn, ich hab eine Boschlaterne." "Siehst Vater Du den Schutzmann nicht, "Mit Bleistift, Notizbuch und strengem Gesicht?" "Mein Sohn, mein Sohn, der geht mich nichts an, "Ich hab eine falsche Nummer daran." "Vater, mein Vater, hinter uns kommt noch ein anderer, „Erlkönig ist's, auf fünfhunderter Wanderer!“ "Sei ruhig mein Sohn, ich weiß“ es besser, „Wir haben bedeutend mehr "PS"er. Die Hupe schrillt der Motor kracht. So rast das Unheil durch die Nacht. Der Vater erreicht als erster die Kneipe am Meer, Doch hinter ihm der Soziussitz war leer. LETZTE STUNDE BEI PFNORILLO Pause ...... Es hat bereits vor einiger Zeit geläutet. Lachend und lärmend ergeht sich die 8.A.Klasse auf dem Gange. Don Pfnorillo kommt mit einem Stoß Bücher unter dem Arm angesaust und versucht uns mit Händewacheln zu bewegen, die Klasse aufzusuchen. Von Zeit zu Zeit läßt sich einer herbei in das Klassenzimmer zu gehen. Gegen Ende der Stunde ist die Klasse vollzählig versammelt. Don Pfnorillo sitzt mit wackelnden Ohren und bebender Unterlippe hinter seinem Bücherstoß und vertreibt sich die Zeit mit dem Klassenbuch. Auf seine Frage, wer abwesend sei antwortet eine Stimme aus dem Hintergrund: „Da Klosettschlissel!“ Mit verlegenem Grinsen sucht er diese Anwort zu ignorieren. Sie regt ihn aber doch auf, wut¬ schnaubend erhebt er sich und beginnt zu prüfen. Burli ist sein erstes Opfer. Burli ist aber nicht gewillt, sich in der letzten Stunde noch quälen zu lassen. Pfnorille: „Was wissen Sie über Faust?" Burli: „Faust besteht aus drei Teilen: Wallensteins Lager 1. 2. Auerbachs Keller und 3. Valentins Tod." Don Pfnorillo hält sein ins Wanken geratene Gestell an der Stuhllehne gerade noch aufrecht. Doch da steigt aus der letzten Bank eine Rauchsäule auf und rettet Burli vor einem unangenehmen Nachspiel. Hex probierte sein Feuerzeug aus und stellt quitschend fest, daß es noch funktioniert. Pfnorillo sucht es für den Staat zu gewinnen, Hex verwahrt sich aber entschieden dagegen und über¬ läßt ihm dafür einen Spiegel. Da Pfnorillo damit nicht zufrieden ist, bietet ihm Hex einen Drehbleistift. 5

Auch damit gibt sich jener nicht zufrieden und Hex übergibt dem Freudenstrahlenden das Feuerzeug mit der Bemerkung: "Kanst eh des ah habn!“ Hex, der ihm jetzt noch mehr Kleinig¬ keiten zukommen lassen will, ermuntert die Kameraden: "Haut's eam no was aussi, daß er mehr hat." Durch malmende und schmatzende Geräusche wird Pfnorillo von den Schülern aufmerksam gemacht, daß sie die Stunde für beendet halten. Zähneknirschend verläßt er das Schlachtfeld. ---000 Ende 000--- GEGEN BOSHEIT KAMPFT SELBST S T I G L E R VERGEBENS Traditionsgemäß verlassendie Primaner zu Beginn der vierten Stunde den "locus virorum" 8 Stigler kommt ihnen in undefinier¬ barer Uniform (Sarrassani?) entgegen. Bei seiner Erscheinung gleiten die Hände vornehm lässig in die Hosentaschen, um seine hochnäsige Beherrschtheit ins Wanken zu bringen. Er stürzt sich auf Wieser, der allein in Gedanken versunken dahinschlendert und zieht ihm eine Hand aus der Hosentasche. Der aus seinen Gedanken erwachende Franz streckt ihm, in der Meinung, er wolle ihm die Hand geben, seine Rechte versöhnlich hin. Doch Stigler geht schon wieder in stolzem Bewußtsein, Wesentliches zur Weiterbildung Wiesers beigetragen zu haben weiter, worauf Wieser kopfschüttelnd und über Unhöflichkeit des arroganten Assessors erstaunt, die Hand wieder in die Hosentaschen versenkt. Sich umblickend muß Jörg gewahren, daß alle seine guten Lehren umsonst waren und wankt zerknirscht ins K.Z. (Konferenzzimmer) und die Moral von der Geschicht: Ärgert mir den Stigler nicht. Ein guter Spruch zur falschen Zeit Reizt immer nur zur Heiterkeit. VORAN ZEIGE Das Tonkino Oberschule bringt demnächst: Der scheinheilige Florian . H. Obermayr Narren im Schnee. 8.A. auf der Bodenwies Der Feuerteufel . L. Sindelar Der ungekrönte Zar .........Sultan - Gammer Wen die Götter verlassen . Wadlbert 6

QUERSCHNITT DURCH DIE PRODUKTION DES DEUTSCHEN FILMSCHAFFENS. Es liefen folgende Filme mit großem Erfolg: Der Herrscher ............................ Anton Wadlbert Der singende Tor ......................... Arzt aus Leidenschaft .................... E.Feierfeil Was geschah in dieser Nacht? ........ 8.A. Heinde .................................. . E.R. So ein Früchtchen ........................ Lilo Quax der Bruchpilot ..................... E.Heinrich Menschen hinter Gittern .................. Schülerheim Ein hoffnungloser Fall ............... Igel Schicksal ................................ Sindelar L. Hedi-Giseela Es war ein rauschende Ballnacht ......... Die Tochter des Korsaren ........ Neu Ilsemann Sein erstes Rendezvous ................... St.H. Adler Die große Liebe .......................... Schimpl Schurli. Der lachende Dritte ..................... F.Wieser . Der Gouverneur .......................... H.Felbinger Sündenböcke ............................. Ede und Ude Zu neuen Ufern .......................... Abiturenten Das große Spiel .......................... Kurzwernhart, Kren, Wolfsegger H.Strobach Der Rebell ............................... DerTag nach der Scheidung ........ 12.2.1943 Wir machen Musik ......................... Hedi, Mittes Der Weiberfeind .......................... Charly Ein Zug fährt ab ......................... H.Strobach (Ude) Der Frechdachs .......................... Hex (Ede . Matura 1943 Alles Schwindel .......................... Span (ier Ich klage al ............................. Unentschuldigte Stunden .................. Viele Schüler Zwei glückliche Menschen ............... Helga, Hex F.Wieser Der Frauendiplomat ....................... Hab St.H. Adler Irmhack mich lieb ............................ - Liebe ist zollfrei ....................... H. Strobach Lien van Baalen Schulter an Schulter ..................... Finni, HerwigE. Die Frau am Scheideweg ................... Hermi St. Suderer Der Herr ohne Wohnung .................. H.Obermayr Ich verweigere die Aussage ............... Hobetzeder Der Zigeunerbaron ........................ Oberschule Steyr Ehesanatorlum ............................ E. Feierfeil Der Schwadroneur ......................... Elfriede Schosser Die Braut für Alle ....................... Georges Chevaliers Maskerade ................................ de Schmierage F. Wieser Paganinl ................................. Der Unheimliche .......................... Igel Schuld an allem ist die Liebe ..... Feierfeil E. Das schöne Abenteuer ..................... St.H. Adler E.Mittendorfer Der Gasmann .............................. H.Felbinger Der rasende Roland ....................... Gammer Einmal der liebe Herrgott sein ........ H.Seidler Paracelslus .............................. F.Wieser Eine Frau für drei Tage .................. Elvira Herz in Gefahr ........................... Igel Das schwarze Schaf ....................... 14

KAM PFS P OLRTEund L EI BE SUBUNGEN ----- Fußball an der Oberschule Steyr. Den ganzen Vormittag herrscht unter den Professoren eine merk¬ würdige Aufregung, keiner ist bei Sache. Span frägt in Englisch unsere Sportkanonen (auf Englisch natürlich) um die Fußballregeln und ist erstaunt, als man ihm erklärt, der Elfmeter würde vom Mit¬ telabstoß ausgeführt. Auf dem Gange beobachteteten einige Häuslkä¬ fer einen schwitzenden dicken Mann, der sich mit wehendem Rock¬ schößen bemüht, einen Holzklotz, der aus den Vorräten im Häusl entwendet wurde, von ebendort bis zum Professorenzimmer vor sich herzustoßen. Er schließt sein Drippeling mit einem knallenden Torschuß ab, worauf sich einige Professoren heraus auf den Klotz stürzen. Alsbald geht drinnen ein wüstes Getöse los: das Kollegium trainiert. Gestützt auf diese Beobachtungen, fanden sich einige unserer Kameraden nachmittags auf dem Fußballplatz der Schule ein und beobachteten, von den Spielenden ungesehen, folgendes: Ein Haufen heftig gestiku¬ lierender Schulmänner findet sich in der Mitte des Feldes in einem unentwirrbaren Knäuel zusammen. Von der Spielhütte her nähert sich in rasendem Lauf mit kleinen Schrittten ein noch kleinerer Mann, mit einem Spielhöschen bekleidet. In komischem, wienerisch-böh¬ misch gefärbtem Jargon schreit er die sich um den Ball strei¬ tenden Professoren an: „Das ist doch eine grenzenlose Frech¬ heit, mich nicht mitspielen zu lassen. Gebt den Ball her, oder ich reiße euch das Beu¬ schel heraus. Etwas abseits der streiba¬ ren Menge steht der Beherr¬ seher der Professoren und Schüler und schüttelt mißbilligend seine weiße Mähne. o Hans, der das Spiel leitet wundert sich nur über (die Zuschauer bedauerten im voraus) so viel Disziplinlosigkeit, denn eben hat Onkel P4 den Bakte¬ rienfranzi beim spärlichen Haupthaar gepackt und ihn aus dem Knäuel gezogen. Nach endlosen Streitereien einigen sie sich darüber wer gegen wen spielt. Über den Verlauf des Spieles ist zu sagen, daß sich die Par¬ teien sowohl an Lautstärke der gegenseitigen Beschimpfungen (besonders ragt hervor, der schon erwähnte kleine Stöpsel). als auch in technischem Können, das beiderseitig nicht vorhan¬ den war, zu übertreffen suchten. Zu erwähnen wäre das faire Spiel, des von P.F.C. (Professorenfußballklub) Linz gekommenen Dr. Fedorowin, der rasende, aber leider fruchtlose Eifer unseres verehrten Don Pfnorillo, die Tatsache, daß Leo in der Halbzeit verstimmt das Spielfeld verließ und daß Suderer, in der Furcht, sich einen Kartarrh zu holen, seinen Hut aufsetzte. Die zweite Halbzeit geht ihrem Ende zu. Es steht 8: 8. 112.

Verbissene Wut hat die noch kräftigen, ein letztes Aufraffen der schwachen Körperkräfte, hat die schon Zernäften ergriffen. Viktor versucht eben, einen Ball, der auf das Tor Onkel Py's zurollt, zu erreichen. Die Erde dröhnt unter seinen Tritten und gerade, als er den Ball mit mächtigem Schlag ins „Out“ befördern will, kommt Ferdl von der rechten Seite mit dem Kopf im Nacken und Ruderbewegungen der Hände heran und schlägt ihm den Ball vom Fuß. Die zwei karambolieren; der Sturz der Titanen, ein erhebender Anblick. Der Ball rollt sensationslos auf den Torhüter, in langen, enganliegenden (allerdings haben sie bei den Knien Ausbuchtungen) (er erspart dadurch Knieschützer und Wattehosen) --)Hosen zu. Py schlägt den Ball mit eleganter Bewegung ins Feld hinaus, während er dem am Boden Liegenden einen vernichtenden Blick zuwirft. Befriedigt dreht er sich um und schreitet seinen zwei Pfosten zu, nicht ohne dabei durch Ausstrecken und gleichzei¬ tiges Abwinkeln der Arme im Ellbogengelenk seine Hemdärmeln weit hinaufzuschieben (er soll diese Bewegung sehr oft auch an der Tafel machen, bevor er eine Konstruktion erklärt). Doch noch während er den Zwicker abnimmt, geschieht etwas Entsetzliches: Der Ball fliegt in einer Wurfparabel auf das Tor zu, ein Entsetzensschrei Ferdl. s: „Pass n S doch auf Sie Kerl, Se!“ P berechtnet kurz vo und Einfalls¬ winkel, setzt sein Binokel auf und sagt: „Wundervool, das ist halt ein Boorsch. Ganz elegant!“ Er streckt die Hand nach dem Ball aus, doch der geht weit von ihm entfernt in die Kreuzecke. „Ist mir ganz unverständlich, wie der Ball ins Tor gehen konnte. Ich muß den Luftwiderstand zu berechnen vergessen haben“ sagt er während er unter Fluchen seiner Partner den Ball aus dem Tor holt. Wie konnte das geschehen? Pors Ausschuß war zu Wadlbert, dem eigenen Mittelläufer gekommen, als ihm dieser aber weiter zu seinem Mittelstürmer, dem Chef befördern wollte, war ihm Gurs, der feindliche Mittelstürmer, unverwegen entgegengetreten. Wadlbert war zwischen seinen Beinen durchgesaust, was ihn aber nicht hinderte, ihm noch einige Tritte in die Waden zu versetzen. Gurs sah im Laufen auf den Kleinen hinunter und fragte höhnisch grinsend und mit den Zähnen bleckend: „Hee, was wolln s denn, Sie Straßenkramperl“, und gab den Ball weiter ins leere Feld, nachdem er mit Leichtigkeit noch den Historiker mit der Angströhre auf dem Kopf überzogen hatte. Inzwischen schrie er noch Ferdl an, der kopf¬ schüttelnd, an einem Bleistift kauend, in Ermangelung von Wänden, an denen er entlangschleichen hätte können, an der Out-Linie ent¬ langwatschelte. „Wenn Sie s net interessiert, dann gehn s hinaus. Dort ist das Tor!" Ferdl schaute nur resigniert auf, dann murmelt er: „Blödsinn" Besagter Historiker hatte pflichtgemäß und sehr korrekt den Tank aufzuhalten versucht und entschuldigt sich bei seinen Mannschafts¬ kollegen nacher mit folgenden Worten: „Wann's net geht, dann geht s halt net, da kann ma nix machen. Stimmt s oder hab i recht?" Erlkönig hatte den Vorgang seines Nebenmannes (er spielte halb-links) mit funkelnden Augen beobachtet und war in die richtige Postition gelaufen. Als Gurs ihm den Ball vorlegte, verdoppelte er seine Anstrenungen, benutzte die Ohren als Luftschrauben und wachelte mit den Händen in der Luft hinter sich, sodaß er mit ungeheurer Geschwindigkeit auf den Ball traf und in hohem Bogen einschießen konnte. Überhaupt wäre er, wenn er bei seinen Kollegen auf mehr Verständnis gestoßen wäre, einer der talentiertesten Spieler gewesen. Als er mit vor Freude glänzendem Gesicht (hochgezogenen... 14

Mundwinkeln) den anderen sei¬ ne Kombinationen erklären woll¬ te, hörten sie ihm nicht einmal zu. Allerdings hätten sie seinen wirren Worten nicht viel ent¬ nehmen können, weil ihm die auf ihn eingespielten Schüler der achten A beim Vollenden schwieriger Sätze fehlten. Währenddessen hatten sich der Leu und der Gastspieler Fedorowin an der Mittellinie angeregt unterhalten. Doktor Fedorowin wollte die haarstreu¬ bende Rüpelhaftigkeit von Wadl¬ bert philosophisch ergründen und wollte ihn mittels seiner hohen Ethik zu einem annehmbaren Men¬ schen machen. Chef sieht aber das Hoffnungs¬ lose dieses Beginnens ein und tut ihn mit den Worten ab Dabei "Klan is er, aber bled." rollte er die funkelnden Augen und bewegte wütend seine Kiefer. "Sehn sie nur wie lächerlich er sich wieder benimmt“, sagte eben Fedorowin „Wir wollen unsere Kräfte zusammen¬ und deutete wieder auf Wadlbert. nehmen und in erster Schlachtreihe kämpfend, den Ausgleich erzielen. Dabei macht er eine höfliche Verbeugung zu seinem Mittelstürmer (Chef) und lächelt verbindlich. 3Wadlbert war in die Nähe des Löwen gekommen und schrie ihn in einem plötzlichen Ausbruch seiner (vermeintlichen) Kräfte an: „Und daß ich's Ihnen auch gleich sage, wenn Sie auch Direktor sind, so brauchen Sie nicht faul in der Mitte zu stehn, während wir uns abrackern Sie ....". Weiter kam er nicht, denn als er ihm wieder einen seiner ordinären Schimpfnamen ins Gesicht schleudern will, brüllt ihn dieser mit gesträubten Haaren und hervortretenden Augen so an, daß er winselnd zusammensinkt. Während er sich umdreht, faßt er mit der einen Hand sein Strampelhöschen, mit der anderen fährt er zum Gesicht und fängt jämmerlich zu weinen an. Humpelnd verschwin¬ det er in Richtung Hütte, während alles hämisch lächelt oder den Kopf schüttelt. Nur von hinten ertönt ein kuderndes Lachen durch die Stille, das Kuno durch dumpfe Schläge auf den Bauch unterstützt. Viktor versucht Anschluß und Zustimmung zu gewinnen: „Net wahr, so an monumen¬ talen Teppen siecht ma net leicht, net wahr?" ist das Spiel gekenn¬ Nach dem Anstoß, den der Leu ausführt, zeichnet durch die Offensive der Chef-Pr-Mannschaft. Aber weder die tänzelnden Einzelgänge und das verblüffende Kopfballspiel, das der Gast Fedorowin mit seinem sportkappenbedeckten Gelehrtenkopf aus¬ führt, noch die überlegenen Kõbinationen des Angriffsführers vermö¬ gen dem Spiel die entscheidende Wendung zu geben. Drüben steht in der Half-Reihe ein Mann, der alle Hoffnungen des Gegners zunichte macht. Dingerad durchkreuzt mit unverbrauchter, nicht durch Niko¬ tin geschwächter Kraft alle Pläne des Feindes. Leider wird er vom dürren Georg, von den Schülern Stigler genannt, arg gestört. Obwohl 45

jener sich in der Halbzeit seine Plattfußeinlagen gewechselt hat, schießt er dauernd vom rechten auf den linken Fuß. Seine mit schnarrender Stimme ge¬ gebenen Ermahnungen werden gar nicht beachtet. Auch peinliche Zwischenfälle sind aus die¬ sem Spielabschnitt zu berichten. Der Bakterienfor¬ scher versetzt, als er dem Ball nachsetzt, (der Kopf ist zwischen den Schultern eingezogen) Fedo¬ rowin einen Tritt ans Schienbein. Seidler hält er¬ schreckt in seinem Laufe inne, ordnet seine durch¬ einander gekommenen Beine und brummt Unverständli¬ ches. Doktor Fedorowin hält es für eine Entschuldi¬ gung; lächelt süß-sauer und seufzt mit vor Schmerz verkrümmtem Gesicht sein"Aber biddeschön“. Aus der Gegend des Tores, in dem Jonny steht, kommt einige Male ein hel¬ les "Quick-quick-quick" und ein dumpfes "Faster¬ faster-faster", wenn die eigenen Stürmer das Tor Onkel Pys bedrängen. Es stammt von einem älteren, aber sehr sportlich geklei¬ deten Mann. Eben stampft er wütend den Boden, weil Dr. Stefanek von der Gegenpar¬ tei durchgekommen ist und, mit dem Ball am Fuß, auf ihn zukommt. Er schaut lau¬ ernd über seine Brillenränd¬ der hinweg auf den Angrei¬ fer und saust urplötzlich wie ein Blitz auf ihn los, dabei brüllend wie ein Stier. Dieser taumelt vor Schreck über den Angreifer und verliert das Gebiß, mit dem Span noch eine Weile weiterspielt. Jonny kann sich über so viel Ungeschicklichkeit nicht genug erheitern. Dau¬ ernd schüttelt er sein weises Haupt, sodaß seine schwarze Schmächtlocke in sein bleiches Jünglingsantlitz fällt und ein schmieriges Lächeln überzieht sein Gesicht. Prnorl macht wie¬ der einen Fehler, was Jonny so auf¬ regt daß er an einem Torpfosten hochklettert und vor Entsetzen beide Hände über dem Kopf zu¬ sammenschlägt. Die Folge ist, daß er von der Stange herunterfliegt und auf sein Holzknie fällt, daß es dumpf scheppert. Er macht einen äußerst unvorteilhaften Eindruck, doch auf Hochstaplerart stellt er 16

sich wieder lächelnd hin und sieht befriedigt, daß niemand das mißglückte Schauspiel beobachtet hat. Das Holzknie, das beim Sturz von der Stange so verdächtig geklungen hat, hat ihm selbst bei schwierigsten Paraden keinerlei Schwierigkei¬ ten gemacht. Ganz groß in Form ist er wieder, als der Ball vom Chorel's Bauch auf dessen Hand springt. Chef ersuchte Dr. Fedorowin um die Ausführung des 11 m-Stoßes. Fedorowin legt lächelnd den Ball auf die Marke. Span protestiert hef¬ tig dagegen und beruft sich auf die Informationen seiner Schüler. Er läßt sich aber doch von Hans überzeugen, daß der 11 m von besagter Marke ausgeführt wird. Dr. Fedorowin tritt einige Schritte zurück, Jonny zittert bleich in seinen Kasten. Das Holzknie zittert in den Scharnierln. Onkel Pr ist zum 11-m nach vorne geeilt und gibt Ferdorowin den weisen Rat: „Ist der Anlauf gut, geht der Segen durch den Hut!“ Fedorowin geht deshalb noch einige Meter zurück, tänzelt in seinen Socken auf den Zehenspitzen an den Ball heran und placiert ihn mit einem "Eins-zwei-drei-.... ist schon da!" unhaltbar in die Maschen. Von hinten ertönt Onkel Px's „Nu fraailich!“. Jonny steht wie ein Waisenknabe im Tor und macht keinerlei Abwehrbewegung. Eleganz — O. Der Schlußpfiff des Schiedsrichters rettet ihn aus der Verlegenheit. Am Nach-Hause-Weg zeigt sich erst, welche Talente mitgespielt haben. Man hört von unhaltbaren Torschüssen, glänzenden Paraden und vollendeten Kobinationen. Seidler erzählt, daß einmal ein mannsgroßer Ball auf ihn zugerollt kam und er sich nur durch schleunigste Flucht retten konnte. Soweit der Bericht unseres auf das Spielfeld entsandten Soderberichterstatters. Am folgenden Tag wurden auf dem Schlachtfeld gefunden: Rest eines Gebisses, ein Strampelhöschen, ein Paar herrenlose Zwicker, zwei linke Socken und Sägespäne, die von einem Holzknie stammen dürften. ---0000 Ende 0000--- Benötige dringend Strickleiter! Angebote unter „Flucht aus dem Paradies" an Hex SucheTischler zur Ausbesserung meines Holzknies! Unter „Sportkanone" a.d. Redaktion Leibbarbierwird aufgenommen. Für reichliche Arbeit ist gesorgt. Unter „Unrasiert“ an Enterich. Tauschemeine Frau gegen Schubkarren oder eventuell auch Handwagerl. Kennwort: „Harmonie der Ehe" a.d.R. Suche neue Flamme Unter„Bunsenbrenner“, an Hohe Tanne. 17

27 S UCH E höheres Klavierstockerl und kleineres Notenpult zur besseren Übersicht über meine Schüler Angebote unter „Verhinderte Fernsicht" an Wadlbert. Suche Stellung als Chauffeur und Möbelpacker. Angebote unter „Schrecken der Landestraßen" H. Felbinger. Kräftiger Körper sucht gesunden Geist Zuschriften an Lie Lar de Sin. K A UF E künstliches Kinn mit pasendem Stück Haut. Zuschriften unter „Kinnlos ist mein Ideal" an Greißlerzwerg (Mittes). 18

Sensationsprozeß Wie wir von unserem Sonderbericht¬ erstatter für Gerichtswesen erfahren, wurden in der Nacht vom 14./15. Oktober 1942 auf den unter denSchülern der Oberschule Steyr sehr beliebten Professor Dr. Likpawein Mordversuch unternommen. Der Täter konnte noch nicht überwiesen werden. Es besteht aber die Mög¬ lichkeit, daß er sich unter denfestgenommenen Landstreichern, die sich in besagter Nacht ziellosim Stadtgebiet herumgetrieben haben, befindet. Es sind dies einigeverkommene Gestalten denen die Tat ohne weiteres zuzutrauen ist, da sie doch den Abend des 14.10.1942 in einemSaufgelage, das im Hotel Minichmayr stattfand, verbrachten, und nach den Angaben des Oberkellners nicht geringe Mengen äußerst alkoholischer Getränke zu sich genommen haben dürften. Sie wurden auch in der Nähe des Tatortes von einigen spät nach Hause kommenden Spießbürgern gesehen. Ihre Aussagen darf man aber nicht für unbe¬ dingt richtig halten, da die Zeugen selbst sich in einem nicht ganz einwandfreiem Zustand befanden. Der Hauptverdächtige B. Stracho, ein einige Male vorbestrafter Plattenbruder, hat ein ausgezeichnetes Alibi, das von einigen anderen Plattenbrüdern, die aber wohl der¬ selben Plattern angehören, bestätigt wird. Durch letzteren Umstand gewinnt das Alibi eine leise Anrüchigkeit, die den Vorsitzenden des Hohen Gerichtsrates auf diesen, man kann zwar nicht sagen unberechtigten, so doch auf schwachen Füßen stehenden Verdacht brachte. Weitere Beteiligte, und daher Verdächtige, sind: Der Franzose Louis, der Flame Hed van Redek, Courte Sermo, Muth Bingerfel, ein berüchtigter Kettensträflingf) der die letzten zwei Jahre einsam im Sing-Sing verbrachte und E.W. Smithhiller. Die Bande brachte es sogar fertig, einen friedlichen Gärtnerssohn, ein harmloser Jüngling, zu verführen und den Verdacht auf ihn zu lenken. Die Tat wurde um Mitternacht verübt. Ein kinderkopfgroßer, im Entstehen begriffener junger Berg wurde in das Fenster der (zum Glück) Küche geschleudert. Der Fels durchschlug den Boden der Küche und flog in das Schlafzimmer der Familie Likpaw und bedrohte selbige lebensgefährlich. Durch das Gepolter wurde die Familie geweckt. Laute Aufschreie ertönten, wodurch die Nachbarschaft aus der Nachtruhe gerissen wurde. Dr. Likpaw alarmierte sofort die Polizei, die Technische Nothilfe, die Städtische Feuerwehr, den Städtisehen Rettungsdienst und einen Bauzug des Reichsarbeitsdienstes, die dank ihres schnellen Eingreifens die Familie vor dem sicheren Tode retteten. Die Mörderbande, die aus lauter hartgesottenen Sündern, Rotznasen und Dreckseelen bestand, roch Lunte und verstand es, sich rechtzeitig dem Zugriff des Gesetzes zu entziehen. Am nächsten Tag wurden am Fündamt des Polizeibezirkes Steyr einige vollkommen besoffene, zernäpfte und in Nikotinrausch schlafende Landstreicher abgegeben. Da dieser Zustand aber an und für sich strafbar ist, wurden sie im Polizeigefängnis in Verwahrung genommen. Die Polizei hatte Glück mit diesemFang, denn, wie sich herausstellte, waren es einige der Landstreicher, die dadurch, daß einer von ihnen im Traume sprach, was wie "Im Nachthemd wolln mir eam segn“ klang, verraten wurde. Da die Festgenommenen am nächsten Tage nicht einver¬ nehmungsfähig waren, wurde die Verhandlung auf den 1.11. verschoben. . Sämtliche Verhandlungen blieben erfolglos, die Angeklagten wurden wegen Mangel an Beweisen freigesprochen. 1) er gibt an "Kayser" zu sein,..... 119

mit HEINRICH SE I DL E R anläßlich der UFA-Festwoche im Lichtspieltheater an der Oberschule. Doppelte Eintrittspreise! Karten sichern! Aus dem Produktionsprogramm 1943 der UFA ragen hervor: Meine Freundin Josefine.H. Enter Liebesgeschichten . 8.A. Frauen sind keine Engel ........... 7.B. Der Hochtourist .................. Pepi Andreas Schluter . Kuno 15 Maturanten u. keine Kanone. 8.A. 5. - 8.B. Reifende Mädchen ..................... Geliebter Schatz .. H.Strobach 77 Jahre Glück ........................ 8.A. 20

Kurz vor Weihnachten stellte der be¬ kanne Kunstmaler Georges Chevalier de Schmiräge dem kunstverständigen Steyrer Publikum seine (hoffentlich!) letzten Werke vor Wegen des allzu großen Andran¬ ges mußte der Ausgang vergrößert werden. Für ganz Verzweifelte wurde ein Fenster geöffnet (die Ausstellung fand im 2.Stock statt). Vor jedem Bild stand ein Spuck¬ napf. Georges Chevalier's klare Linienführung, seine großartig durchdachten Bildkompo¬ sitionen, der Ausdruck seines überragenden Geistes erinnern an die Malertitanen der italienischen Renaissance. Das Morgenrot einer großen Kunstepoche, die in sich die jugendliche Kraft des noch mit sich ringen¬ den Genies birgt, scheint uns aus diesen Bildern entgegenzutreten. Restloseste Anerkennung zollte der Künstler dem Oberschulwart Gammer, der sich sowohl für die rechtzeitige Entleerung der stets gefüllten Spucknäpfe, wie auch als Kommandeur der unter dem geöffneten Fenster eingesetzten Sprungtuchmannschaften hohe Verdienste erwarb. Trotz letzterer Einrichtung ließen sich Verletzungen durch allzu raschem Reihensprung nicht verhin¬ dern. Einige Zerstörungsversuche wurden unter persönlichem Einsatz des Beauftragten für Saalschutz mit brutalsten Mitteln Vorhaløten von Bildern usw.) niederge¬ knüppelt. Für die vorhin erwähnten Verdienste über¬ Gammer einige reichte der Künstler dem seiner postkartengroßen Gemälde. Lediglich dem aufopferungsvollen Einsatz der Steyrer Ärzteschaftist es zu danken, daß dem Staat ein guter Beamter, Steyr ein verdienstvoller Feuerwehrhauptmann und einer mehrköpfigen Familie das Oberhaupt erhalten blieb. Kunstfreunde Achtung! Am 1. April findet im Kozertsaal der Oberschule das 275. Anrechtskonzert der Kunstgemeinde statt. Es dirigiert Musikdirektor Prof. Decker-Kirchdorff Werke von A.Weinschenk. Als Gast singt Kammersänger Walter Niederhofer von der Staatsoper Mauthausen. Suche Geistesblitze! Unter "Dauernd!" an Igl. 24

22 Der GifFELPUNKT des PFLICHTBENUSSTSEINS. Losert in der letzten Stunde des letzten Schultages: „Um einigen Herren die letzten Noten zu verbessern, wern wir heite eine schriftliche Prifung schreiben.“ Er nähert sich mit schmierigem Lächeln und will Zettel verteilen. Ein unartikuliertes Protestgeschrei setzt ein und die "sanftesten Kosenamen“ werden ihm an den Kopf geworfen. Viktor erbleicht und tritt zurück. Er erinnert sich seiner Sendung und spricht: „Na, dann werden wir halt Er schickt sich an, mit lächerlicher einige Herren mindlich brifen!" Geste seinen Spezi zu zücken. Doch da durchdringen ihn drohende Blicke und ein erneutes Wutgeschrei bringt ihn zur Vernunft und er flüstert apathisch: "Feierfeil holn's das Filmgerät!" Da beruhigt sich die Klasse, die Stühle werden zum Schlafen gerichtet und die Karten gemischt. WARNUNGI ACHTUNGI Junge Madchen Seit einiger Zeit treibt der bekannte und steckbrieflich gesuchte Kußräuber Isidor St. Adler in der hiesigen Gegend sein Unwesen. Er überfällt alleingehende, hübsche Mädchen. Auf die Ergreifung des gefürchteten Räubers ist eine hohe Prämie ausgesetzt! Äußerste Vorsicht ist geboten. Begebt Euch nicht allein auf die Straße! Der Polizeipräsident von Surmstetten Wie komme ich am schnellsten ans Ziel? Unter "Liebe kennt keine Grenzen" an E. Feierfeil

Ruhe!: WiI denken!!! Große Mathmatikaufgaben! 4100 auf viererlei Art7 Die Redaktion gibt allen Schülern und allen, die sich be¬ teiligen wollen, folgende Aufgabe: Die Zahl 100 soll auf viererlei Art wiedergegeben werden, und zwar: 1.) Mit, acht Neunern 9) 2.) (5 Mit fünf Fünfern 3.)Mit fünf Dreiern 3) 4.) Mit allen Zahlenvon 9 bis O. 7- "Das Ziffernblatt zersprang. Bei einer ganz modernen Uhr, die unter Ziffern von 1 bis 12 auch noch die von 13 bis 24 trug, zersprang in der Silvesternacht das Ziffernblatt in sechs Teile, aber in einer merkwürdigen Art, das auf jedem Stück bei einer Addition der Zahlen sich die Summe 50 ergab. Wie ist das Ziffernblatt zersprungen? "Ein feiner Herr kommt ins Zimmer." Etwas für Juristen! In einem Hotelzimmer sitzt ein Mädchen und liest Zeitung. da klopft es an der Tür. Ein Herr tritt ein. „Oh, entschuldigen Sie bitte, mein Fräulein!“, sagte er höflich „Ich habe mich geirrt Ich wollte in mein Zimmer.“ er verbeugte sich und ging. Das Mädchen stutzt verständigt den Hotel-Detektiv, und die¬ ser eilt in die Halle, verhaftet den Fremden der, wie sich herausstellte, ein berüchtigter Hoteldieb ist. Was machte das Mädchen stutzig? 23

KLEINER ANZEIG ER Offentliche Warnung! Alle über mich ausgesprengten Gerüchte von wegen Verlobt¬ oder Verheiratet — Seins sind von bösen Zungen erlogen. Gehe gegen jeden Verbreiter solcher erlogener Tatsachen gericht¬ lich vor. H.St. Robach Suche dringend das Buch „Wie gestehe ich meine Liebe" Gebe eventuell dafür zerspielte Noten klassischer Musik und abgerissene Klaviersaiten! Unter "Man müßte Klavierspielen können ... an H. Adler. 500 Reichsmark demjenigen, der mich einmal nicht „standesgemäß“ gekleidet trifft. Meldungen unter „dauernd selbstgebindert" an H. Felbinger Suche Anschluß im sinnlichen Liebesleben Unter „herziger Alfred“, an die Redaktion Kaufe das Buch „Was verlangt der gute Ton" Unter „Erziehe dich selbst“ an Enterich Suche Anstellung als Barsänger. Bar im Wehrgraben wird bevorzugt. Eingaben Hedi, den Jazztiger, Wie erwehre ich mich eines Mannes? Unter „Warum gerade ich?" an Traude Rusch. 24

Suche Stellung in Rüstungsbetrieb als Versuchsleiter. Versuche mißlingen garantiert. Der Ruin des Werkes ist sichergestellt. Unter „Probier'n geht über's Studier'n“ an Dir. Stefanek. Alte Schachtel sucht passenden Deckel. Unter „Sindi, die Roßgestalt" Wer kann mir raschwirkendes, gutes Wachsmittel verschaffen, da ich beim Küssen immer auf den Zehen stehen muß. Zuschriften unter "Zu klein“ an Sonntagsjäger. Brauche unbedingt ein Leichtmotorrad, mit guter Lichtanlage, um in der Nacht die lange Strecke Steyr — Garsten rascher zurücklegen zu können. Angebote unter dem Kennwort: "Jede Minute ist kostbar“. Wer rückt für mich freiwillig zur Wehrmacht ein? Unter „Alles für den Sieg“ an Crapula (1t.) Gebe Unterricht im Schreiben von erfolgreichen Liebesbriefen (auch ins Ausland,Holland bevorzugt). Interessenten melden sich bei "Ude". Gutsprechender Papagei entflogen! Lege Wert auf die Fest¬ stellung, daß ich seine politische Ansicht nicht teile. Brauche Schuhlöffel für meine Hosen. Unter P7 an die Red. 25

Alle machten sie das Abitur. Als dann dies die Stadt erfuhr, Ging im ganzen Ort herum Nur ein freudiges Gebrumm: „Gott sei Dank! Nun ist es vorbei, Mit der Üheltäterei!" 26

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2