Der Uhrzeiger geht langsam auf 1/2 3 Uhr. Die von Rauch geschwängerte Luft erschwert das Atmen und einigen Her¬ ren rinnt vor Aufregung der Schweiß über die Stirne. In losen Gruppen stehen sie beisammen und unterhalten sich zwanglos. Feder spricht mit Ferdl über die Philosophie der Inder, führ Beweise an, daß das Slawische mit dem Illyrischen verwandt ist und daß man jetzt bestimmt wisse, wann Tacitus gelebt habe. Ferdl, der stirnrunzelnd in seinen Katalog schaut, gibt ab und zu pfeifende Töne von sich, die Feder als Zeichen der Bewunde¬ rung für seinen Vortrag auffaßt.— Leo streitet mit Span ob es einen Zufall gäbe oder nicht.— Endlich erhebt sich der Direktor und gebietet Ruhe.— Sogleich verstummt jeglicher Lärm. Alle Herren setzen sich auf Ihre Plätze.— Plötzlich geht die Türe auf und vorerst kann man nur eine riesige Nase erkennen. Bei genauerem Hinsehen sieht man, daß dahinter Professor Anschober steht, der sich mit einer Flut von Worten zu entschuldigen such Derr Herr Direktor unterbricht seine Rede mit einer herrischen Geste und heißt ihn sich setzen. — Er beginnt jetzt : "Meine Herren Kollegen ! Wieder sind wir einmal zusammen gekom¬ men, um über ...... Ein lautes Räuspern, dem ein schmat¬ zendes Geräusch folgt, läßt alle aufblicken, aber es ist nur Ferdl, der sich geräuspert hat „Um wieder einmal die wich tigsten Angelegenheiten zu erledigen und über die Schüler zu sprechen. Lautes Beifallsmurmeln ertönt, einer wagt zu klatschen, aber der strafende Blick des Herrn Direktors läßt ihn
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