Maturazeitung 1940

WAS DIE HERREN PROFESSOREN ZU BEMERKEN HATTEN...... Ehler und eine Gruppe anderer treiben während der Pause Unfug. Bednar. Die Klasse hat sich im Klassenzimmer der I a versteckt und ist zu Beginn der Stunde nicht an Ort und Stelle. Pawlik. Bei meinem Eintritt ist die Klasse in eine Wolke von Niespul¬ ver gehüllt. Feder. Schrautzer und Rechberger werfen in der Pause im Geometriesaal mit den dort befindlichen Stockerln herum und gefährden dadurch den teuren Projektionsapparat. Neumann. Dolzer und Krenn kommen nie in meine Stunde. Goldbacher. Rauter turnt nicht mit, weil er seine Stiefel nicht ausziehen kann. Klackl. Die Decke des Klassenzimmers oberhalb des Lehrertisches wurde durch zwei dicke, nasse, Schneepatzen verunreinigt. Pawlik. Krenn kommt Stunde um Stunde zu spät. Rauter spielt trotz mehrmaliger, ruhiger Anmahnung mit einer Schnapsflasche. Pawlik. In der Klasse riecht es nach Schwefelkohlenstoff. Pawlik. Neueste Nachrichten! In letzer Minute vor Redaktionsschluß erfahren wir von dem großen Sprengstoffattentat auf den beliebten und berühmtenDr. ge¬ Span. Ruchlose Buben haben ihrem (un-) begründeten Haß Luft macht, in dem sie vom 2.Stock der Oberschule Steyr eine 1/4kg schwere, mit dem schärfsten Sprengstoff gefüllte Bombe (Angabe des Opfers) auf den sehr ver-(unehrten Herrn warfen. Unglück¬ licher, und unbeabsichtigter Weise kam der berühmte Professor mit dem bloßen Schrecken davon, da die Bombe in zwei Meter Höhe über dem Boden zur Explosion kam. Die sofortige polizeiliche Untersuchung verlief ergebnislos. Für den nächsten Tag ordnete der Herr Direktor einen Dankgottesdienst zur Errettung unseres lieben Herrn Professors an, bei welchem die ganze Schülerschaft vertreten war. 7.A.

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