Maturazeitung 1940

- 14 - (Johannes steht auf, verbeugt sich militärisch knapp und setzt eine dalmatinische Kappe auf. An den Füßen trägt er bosnische Opanken. Er betritt das Podium.) Dr.M.: Nehmen Sie die Kappe herunter! Johannes: Herr Professor, ich habe Stirnhöhlenkatarrh! Dr.M.: Und diese Schuhe an den Füssen? Johannes: Auf dem Schulweg hab ich nasse Füße bekommen. Begin ! Dr.M.: Johannes: Bitte was, Herr Professor? Your speech, of course! Dr.M.: Waldtodleiniteifi! Johannes: Sie wissen das Dr.M.: Thema nicht? Johannes: Irbsensamaghabt! Dr.M.: O, Sie wissen das Thema nicht! Seet down! We will again begin to read! Moant ma! Attes: Dr.M.: Hias, begin to read, where Recheis has finish-d. Hias: Aha! Do samma! Schad, daß i kan Schnaps hab. Da gingerts leichter. Alsogehn ma's an. Dr.M.: Begin, but fastly! Hias: I fangeh scho an! Dr.M.: Ich mache Sie aufmerksam, Sie sollen lasen. Begin! Hias: Only mit der Ruhe! Also.... Dr.M.: Hias, hören Sie auf. Johannes, read! (Hias hat die Pause benützt und ist mit seiner Bank, er sitzt in der ersten Reihe, immer weiter zum Katheder vorgerückt. Plötzlich bemerkt der Professor dies.) -.. . Dr.M.: Hören Sie aud mit der Bank zu rücken! Hias: I ruck eh net Dr.M.: Einmal rücken Sie noch und Sie verlassen das Klassen¬ zimmer. Geben Sie die Bank wie sie war! (Mit lautem Getöse befolgt Hias den Befehl. Nach einiger Zeit beginnt er wieder zu rücken.) Dr.M.: Nehmen Sie ihr Buch und verlassen Sie das Klassenzim¬ mer. Hias: Ich habe nichts getan. Ich bin unschuldig! Aber ich wei¬ che der Gewalt! (Mit einem sehnsüchtigen Blick auf die konfiszierte Schnapsflasche geht er zur Tür. Lautes Summen ertönt im Raume. Protestrufe. Doch noch nicht hat er die Tür erreicht, als ein lauter Krach die erhitzten Gemüter erschreckt. Das Schwarzpulver im Ofen ist explodiert. In den nun ein¬ setzenden Lärm ertönt das Pausezeichen. Mit schnellen Schritten verläßt Dr. Martini den Raum.) f: Der Vorhang Tällt über den 13.Aktus. V I E R ZEHNTER AKTUS. (Derselbe Raum, wie im vorherigen Akt. Hias und Zizka be¬ reiten mit großer Kunst aus verschiedenen Chemikalien ein Riechgas Im Vordergrund steht Tschitsch. In der Hand hält er ein Bildnis seiner einzigen Sehnsucht, Mali, und singt die Arie: Du bist zu schön um treu zu sein ... Verzückt starrt er immer wieder das Bild an. Um die drei herum stehen Gruppen von Schülern und brüten, unter Füh¬

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