Maturazeitung Gymnasium Steyr Michaelerplatz 1919

34 TELEGRAMM, FRISCHAUS GRAZ ANGEKOMMEN Soeben ist Herr Karl Linne Schittengruber, Genauigkeits rutscher, zum Dr. der gesammten Tierkunde ausgeschrien worden. Die ganze Welt zittert vor seinem Auftreten. Un ihn an dieser Stelle besonders zu ehren sei ein Ausschnitt aus seiner umfangreichen Doktorarbeit wiederge¬ geben: A: Wirbeliere: Das sind Tiere mit einem inneren Knochengerüste, aus dem die Wirbelsäule hervorragt die das Rückenmark enthält das sich durch einen Kanal als Gehirn in die Schädelhöhle ergiesst. Ordnung: Zweihänder) Der Mensch: Auch der Mensch gehört sozusa¬ gen zu den vierfüssigen Tieren, da er aber nur zwei Füsse hat kann man ihn schicklicherweise nicht zu den Tieren rechnen, Er unterscheidet sich von ihnen hauptsächlich durch seine Finger¬ nägel und die mangelnde Beharung siehe ganz oben), den aufrechte Gang und der manchmal sehr stark aufleuchtenden Dunkelheit im Inn Innern seines Gehirnes. Seine Lieblingsspeise ist das Bier das er aus Steinkrügen zu trinken pflegt. Sonst lässt sich über den Menschen nicht viel sagen. 2. Ordnung: Affen. Er zeichnet sich gegenüber dem Menschen dadur dadurch aus, dass er ihn an Schlauheit vom überragt. Der Affe ist sehr leicht zu fangen. Man geht dabei so vor: Man nimmt den¬ selben und bestreicht ihn mit guten flüssigen Leim. Ist dies geschehen, so zieht man Schuhe an, der Affe macht es Nach und kann nimmer heraus. Ich empfehle Ihnen aber diese Experiment in ei¬ nem geschlossenen Raum vorzunehmen da sonst die Schuhe mit dem Affen davongleiten könnten Ein mit seinen Flügeln über die ganze 3. Ordnung: Fledermaus. Erde verbreitetes der Über den Winter wickelt es sich in sich selbst ein und schläft ohne Nahrung, was allen Studierenden sehr zu empfehlen wäre. Papierdrache nicht zu verwechseln mit dem draco domesticus De¬ ge¬ oder Hausdrachen welch letzterer ein ungemein lästigen und wo do Ungeheuer sein soll. Er kommt nur im Sommer vor, fährliches Wiesen nicht betreten werden dürfen, steigt sehr hoch und fällt eben so hoch wieder herunter. Der Hund: Wenn er vorne spitz zuläft konvergiert gegen Null so nennt man ihn Spitz; ist er hinten rund so nennt man ihn Pudel. Wenn der Hund Gras frist so ist dies ein untrügliches Zeichen, dass es heute oder morgen, oder übermorgen, jedenfalls aber in diesem oder im nächsten Jahre einmal regnen wird. Wird der Hund grösser als ein Pfred so entsteht das Kamel. ne: Die Häne ist eines der schaudervollsten Die Tiere. Sie ist der furchtbarste Räuber der Wüste Sahara und der angrenzenden Fürstentumer. Doch wird sie auch in Menagerien angetroffen. Sie macht nachts in ihr Käfig meilenweite Spaziergänge, geht auf die Kirchhöfe gräbt Leichen aus und frist sie lebendig. Alle Besser ersuche helfen nichts (siehe Enk) serungs berührt beim Gehen den Boden nicht. Sie wird sehr Die Katze stirbt dann. ont att und 4. Ordnung. Die Zahnlosen. Zu diesen gehören: Das Faultier, welches an Realschulen vorzukommen pflegt, für nichts auf der Welt ist und einen sehr üblen Geruch verbreitet (Siehe den sten Band Schillers: Die Septima in Steyr hat zwei Klassendiener Der eine stinkt weniger, der andere mehr. - Dasselbe schaut stundenlang zum Fenster hin¬ aus und es ist erstaunlich wie wenig dieses Tier zu leisten vermag. Die Maus: Von ihr kommen die Mausfallenhändler her die ohne ihnicht leben könnten. Nicht zu verwechseln mit der Maus sit das rokodil, Oberfläche ist gleich dem halben Volumen ! In's Formelhaft!!) es ist ein un¬ gemein giftiges und bösartiges, unnatürleih wildes und schreckliches Gewürde. Es nährt sie

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