K.BERGER KAROLINCHEN, D^BERGERIN Als wir in der 5. Klasse zum ersten Mal ihren Unterricht genießen durften bzw. mußten war es für uns wie ein Schock: Aus war es nun mit der gemütlichen Caföhausstimmung, die bei ihrer Vorgängerin herrschte, nun hieß es parieren, und zwar zack - zack! Wir sahen uns plötzlich einer Person gegenüber, die nicht mit sich handeln ließ, die beinhart - und gerecht war. "Die ist ja wie ein richtiger Drachen,"meinten wir, die wir bereits beim Vernehmen ihrer markanten Stimme und vor allem Ausdrucksweise zusammen zuckten. Doch da unterla- R gen wir - wie so oft in Latein - einem Trug schluß. Spätestens nach einem Jahr hatte auch der letzte kapiert: "Die ist ja gar nicht so arg, wie sie immer tut." Außerdem rechneten wir es ihr hoch an, daß sie wirklich jeden Schüler mitsamt seinen bevorzug ten Fehlern beim Übersetzen - bestens kannte und Mdf" so mit verschiedensten aus jedem das Maximum an Lateinkünsten heraushol- — Fad war uns jedenfalls in ihren Lateinstunden nie, und sie werden uns wirk lich unvergeßlich sein, vor allem ihre einmaligen Sprüche, mit denen sie die fadesten Übersetzungen würzte. Und daß einige selbst in der letzten Klasse immer noch nicht kapiert haben, daß man Lateinhausübungen nicht mit Bleistift schreibt, wird sie uns sicherlich verzeihen, oder irre ich?
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