Maturazeitung BG Steyr Werndlpark 1987

VoRVTCRT' Als mir 1979 die Aufgabe übertragen wurde, die IF als Klassenvor stand zu übernehmen, freute ich mich über die Möglichkeit, eine Klasse bis zur "Reife" führen zu dürfen. In einem kleinen, fast familiären Raum, warteten l8 unbeholfene Schüler auf mein Ein treffen. Welche Hoffnungen und Sehnsüchte diese Kinder wohl hatten welchen Erwartungen sollte der Klassenvorstand bzw. die Schule gerecht werden ? Ich war sehr verunsichert, nahm mir aber vor, alles zu unternehmen, um einen guten "Klassenpapa" abzugeben. Anschauungsunterricht über Konfliktbewältigungen und verschiedene Lebensformen gab es in dieser Klasse genug. Bedingt durch allge meines Erwachsenwerden und eventuell Neuzugänge traten oft große Gegensätze auf, die es mir sehr schwer machten, fair und gerecht alle rivalisierenden Gruppen auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Mit Schrecken, jetzt schon mit Schmunzeln, denke ich dabei an den Abschlußabend, den eigentlichen Höhepunkt unserer Südtirolwoche - es mußte die Nachtruhe aufgeschoben werden, um unter Tränen bis zum bitteren Ende Probleme zu diskutieren. Obwohl für mich die 8C immer eine Herausforderung darstellte, war ich sehr oft mit den Kräften am Ende, aber aufEnttäuschungen folgten wieder aufmunternde Stunden, die jede Hoffnungslosigkeit beiseite wischten. Wenn ich heute diesen "Haufen" von 29 Schülern vor mir sehe, wovon nur mehr 8 Schüler aus der ehemaligen IF stammen, kann ich folgendes mit gutem Gewissen feststellen : Alle sind größer und älter geworden - ob weiser, gescheiter, mutiger und kritische wird die Zukunft zeigen.

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