Zu raeinen schönen Erinnerungen gehören die gemeinsamen Schikurse. Niemand verletzte sich, bei den Hüttenabenden waren die Professoren willige Opfer, und auf der Piste bewies meine Gruppe eine bewundernswerte Rücksichtnahme ("Los'n, er kann wahrscheinlich nit schneller!")' Unvergeßlich auch die Sessel liftfahrten mit Uschi ("Herr Professor, derf i mit Ihna foan, i find.neamd!"). Als Uschi beim Aussteigen auch das dritte Mal sich mit dem Schistock quer vor meinen Schienbeinen abstieß, begann ich beim anschließenden Aufstehen gewisse Zusammenhänge zu verstehen. Nach der vierten Klasse erfolgte die große Umschichtung: Währr-nd Schnöcki und Co uns verließen, stießen neue Kräfte zu uns.: Gerda, später 'Klassenmutti' und Emanze; Sandra ("tausche englisches 'th' für gebrauchtes 'f; begehrtes Bezugsobjekt für Paulis anzügliche Bemerkungen); Babsi (die mit dem geboigfcen kanadischen Akzent), sowie Regina, damals noch mit den seelischen Spuren der Klosterschule behaftet. Nicht zu vergessen der späte Eintritt des Nordländers Robert mit anfangs geradezu phantasti schen Fremdsprachenkenntnissen, inzwischen auf Normalniveau ge sunken. Nur bei Natascha und Geraldine (nicht französisch aus sprechen, bitte!!!) hatte man das Gefühl, sie seien immer schon dagewesen. Natürlich erwartet man von mir auch eine Aussage zum Thema Schullandwoche in Kärnten. Bittesehr! Eine durchaus rumreiche Angelegenheit (sollte ich da ein Wort falsch geschrie ben haben?), die unauslöschliche Spuren hinterlassen hat, nicht nur in meinem Gedächtnis, sondern auch an der Klosterfassade von Wernberg. Prof. Kliment war uns ein unentbehrlicher Führer, dem wir die längsten Abkürzungen verdanken. Frau Prof. Berger als unfreiwillige Schlußfrau trieb die letzten widerstrebenden Halb toten auf den Magdalensberg; der Schreiber führte die Gruppe durch verbotenes Ausgrabungsgelände wieder hinunter ("Was?? Meine Gruppe durch abgesperrtes Gelände? Ich kann's nicht glau ben !") Da die Redakteure, wie ich sie kenne, meine sprachlichen Entgleisungen aufs Tapet bringen werden, sei ihnen ein gleiches getan. Hier eine Auswahl der trefflichsten und lehrreichsten Schularbeitenergüsse des abgelaufenen Jahres: "Bevor ein Österreicher aufgefordert wird, den Wehr dienst anzutreten, wird dieser gründlich untersucht." "Ich finde, die Frauen sollten nichts übertreiben. Sie sind entweder verrückt, hysterisch oder wahnsinnig." "Wenn man sich informiert, sind die Methoden der Abreibung grauenhaft." "Gellende Farben stoßen ab, und wir sollten dieser Gefahr entweichen." "Der Mensch lebt nur einmal, und man muß schon im " Babyalter anfangen, Kinder zu erziehen." "Zusammenfassend möchte ich sagen, daß Kinder und Eltern Menschen sind und keine Maschinen". "Und nun müssen wir einen Schlußstrich hinter diese Sache ziehen". Sinngemäß und stilgerecht kann ich als Deutschlehrer nur hinzufügen: "Möge der Zahn der Zeit, der schon so manche Träne getrocknet hat, auch über diese Wunden Gras wachsen lassen."
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