Maturazeitung BG Steyr Werndlpark 1985

sein. Mit seinem Punlctesystem ermöglichte er auch schlechten Schülern eine "bessere Note herausznqnetschen. Trotz bissiger Bemerkungen; "Mutsohleebner, hast du keinen Kamm?" " Das bin ich garnicht gewohnt von dir!" prüfte er immer gerecht! ' /je-i ArÄ f ERIKNERimGEN EINES KLASSENVQRSTANDS Unsere erste Bekanntschaft vor acht Jahren war für mich ein Schock: ein Gewnrle von Zwergen, bei dem sich mit ungeschütztem Auge nur mit Mühe einzelne Individuen unter scheiden ließen. Die treuherzigen Blicke bei der Begrüßung trogen: Schon nach kurzer Zeit war eine zertrümmerte Glastüre zu bezahlen ("Des mocht nix, mia san eh versichert!"), und Pauli wurde ständig von Wolkerl bedroht. Während der Kampf mit den Beistrichen und dem -s in der dritten Person in voller Stärke einsetzte, kristallisierten sich im Lauf der Zeit die einzelnen Persönlichkeiten für mich heraus. Einige Beispiele: Peter ("Anti"), sportlich und musi kalisch gleichermaßen begabt - und ungemein bescheiden; Hasi, unter dessen Vorfahren ein Fahrrad gewesen sein muß. Gemein sam mit Pauli wurden die beiden zur 'heiligen Dreifaltigkeit' der Klasse. Grille, der als einziger Mensch gleichzeitig lächeln xind mißtrauisch die Stirn runzeln kann; sein Freund Kurti, der Bio-Herzehsbrecher; das Unterstufengenie Yogie, das sich seine englischen Redewendungen immer schon selbst bastelte. Unter den Mädchen ist Hanni zu nennen, die bis zur dritten Klasse beharrlich ihre Wandertagsjause mit den Lehrern teilen wollte. Weiters fallen mir Juttas Aufsätze ein, in denen jedes mal ohne Rücksicht auf das Thema mindestens zwei Pferde und drei Hunde vorkamen. Damals war Petra noch Vorzugsschülerin und moralisches Vorbild der Klasse, weil sie damals noch nicht ent deckt hatte, daß... - aber lassen wir's! Beate, anfangs still und winzig, ist inzwischen lom über sieben Zentimeter gewachsen; Susi nicht. (Das Gegenstück dazu ist Jörg, anfangs dünn und kurz, jetzt nur mehr dünn, er, der übrigens beim Theaterspielen geradezu erstaunlich überzeugend verkörperte!) Nicht zu vergessen die Ausnahmeerscheinung Gucki, die von Anfang an gute Umgangsformen besaß, und, und, und... Der erste Wandertag über den Damberg löste viele Kom- "^^^^^^^ioiisprobleme, vor allem (eine europäische Neuerung!) das gemischte Fußballspiel Buben (bergauf) gegen Mädchen (berg ab spielend). Torfrau Mutschi brachte es als einzige fertig, beim Ausschuß auf den Ball zu setzen.— Das Ergebnis ist noch im Beglaubigungsverf-ahren. Der letzte Wandertag - übrigens der einzige, bei dem Petra H. nicht stündlich fragte, wie weit es noch sei - führte wieder auf den Damberg und fand ein feuchtes Ende (wegen des Regens natürlich). _ ~

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2