PROFESSOREN 5EITE^ / •'T-# w j/* , ■ 3 ■' Mag, Heribert MADER Inter\/iew: ^ '* *'"*' muß den Unterricht der Bildnerischen Er= * ' Ziehung von der ersten bis zur achten Klasse -nm " betrachten. Es geht in der Unterstufe im / " jjU . "»l i ' wesentlichen um das Zeichnen, wobei in der ' 'S -.i- ''it®- Oberstufe die Kunstgeschichte mehr und mehr "-(H iBi i. Schwergewicht bekommt. Mit beiden Mög= , ^W-' •^^|p7 ■ , lichkeiten soll allerdings eine Sensibili= ^ - *% ' / 'S ^ f, sierung des Schülers erreicht werden. Ein „ "SOüÄÄk-^- ' "' ' ' Bereitwerden für das Erkennen von Schönem ^ i fl S^HSI --■ -'"• und Interessantem auf dieser Welt. Das Be= T reitwerden zum Empfangen eines Glücksgefühls, W*»i" ■■ \ ' das man eben hat, wenn man sich mit schönen I Dingen auseinandersetzt. Das beginnt bei den • 9« vBHSBr f Kleinen damit, daß man auf Farbmischungen J drängt, daß man ihnen Reize von Farbober= flächen klarmacht. Und das endet in der Ober= , . stuf e damit, daß man beim Betrachten von Kunstwerken bestimmte Empfindungen evociert. 1' eigentlich viel weniger eine Kunst= , geschichte, als vielmehr eine Kunstbetrach= tung. Es ist nicht Chronologie, es ist nicht lexigraphisches Wissen, sondern es ist einfach die Beschäftigung mit der Kunst an sich. Und am besten in Verbindung mit eigener Tätigkeit. Etwas, das in der Kunst vorkommt, nicht nur am originalen Meisterwerk studieren, sondern in einer altersgemäßen Weise selbst ausprobieren, um durch die Eigentätigkeit noch bes= seren Zugang zum Kunstwerk zu finden. Wenn man meine Idealvorstellung vom Unterricht wissen will, so muß ich sagen , daß ich der Meinung bin: Der Lehrer hat einen Aufwand zu betreiben, der es den Schülern ermöglicht, wenn sie aufmerksam sind, wenn der Lehrer sie soweit zur Aufmerksamkeit bringen konnte, mit einem geringen Lernaufwand zu Hause ein Maximum an Effekt zu erzielen. Das ist meine ZielVorstellung. Ich halte nichts vom langen Büffeln, vom langen Brüten über wissenschaftlichen Kapiteln. Es muß, und ich glaube, man kann das durchaus auf andere Fächer ausweiten, die Mög= lichkeit bestehen, durch einen intensiven Unterricht unter Mitarbeit der Schüler, den Stoff soweit aufzubereiten, daß mit einem minimalen Wiederholungs= aufwand der Stoff gesichert scheint. Was eure Klasse betrifft, so muß ich sagen, daß die Ergebnisse des Aufbaus in der Unterstufe (ich habe euch ja erst in der Oberstufe übernommen) denen ent= sprachen, die ich mir auch von meinem Unterricht erwarte. Es haben sich in dieser Klasse sehr bald einige besonders Kunstinteressierte hervorgetan. Interessanter waren es Knaben und nicht Mädchen. Und diese kunstinteressierten Leute haben in meinen Stunden den Geist der Klasse geprägt. Es waren daher sehr lebendige Stun= den unter wirklicher Mitarbeit der Schüler, und die positiven Elemente haben auf die ganze Klasse abgestrahlt, sodaß der Unterricht in dieser Klasse einer der positivsten der letzten Jahre war. Sicher haben sich in der 7. Klasse, wo die Teilung BE/ME zu erfolgen hat, auch nur die wirklich interessierten gemeldet, und es war daher speziell zur Matura hin ein sehr angenehmes Arbeiten. -Sie haben einmal gesagt, daß man den Unterricht so bringen muß, daß die ganze Klasse etwas davon hat, und nicht nur die, die sich von vornherein dafür interessieren. Obwohl es für den Professor natürlich interessanter wäre, sich nur mit denen zu beschäftigen, die selbst etwas einbringen. Das wäre sicherlich interessanter, halte ich aber für verantwortungslos. Der ■«A. 'liai ' ' '' miM' * a <■■■ * W ^ .s '* —'.«Bi V ■■
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