Maturazeitung BG Steyr Werndlpark 1983

'5EITE^^ PROFESSOREN Mag. Norbert STEGLICH m J I ■f i t\ y j ■" * Eigentlich müßte man ihn ja sprechen hören. i, * Seine ganz eigenwillige Art, Silben zu be- aj|. uf y ^ tonen, seine eigenwillige Art, Sätze, die ^ ihm wichtig erscheinen, oft, immer wieder .' zu wiederholen. ^ Dabei das leichte, ironische Grinsen, seine kurzen einschneidenden Bemerkungen, seine P . Was er von unserer Klasse hält, wie er sie * sieht, hat er im Interview erzählt; I:■* Hl'ö ist keine Durchschnittsklasse! Es gibt da ' ' " y "V" ,?^vF eine extreme Anzahl von überdurchschnitt- \ aujf lieh intelligenten, ausgezeichneten, herjT vorragenden Schülern, mehr als in allen an- " I deren Klassen, andererseits auch faule, des- ^ '■ * interessierte, stinkfaule, ja auch leicht ® •■;// s dumme, weniger geistig begabte und lustige, : ® -.-j zum Teil zu lustige Schüler. [Mütter Dienstag , \% ' ' B.Einheit; Spaßvogel Pödinger] \ dabei Probleme entstehen, ist klar: \]^afciL»3^^H8Ki' • Auf der einen Seite soll man die überintell.- ligenten mehr fordern, dann gehen aber die Faulen noch mehr im Negativen unter. Da einen Mittelweg zu finden, ist sicher schwierig. Daß es in eurer Klasse zu Zusammenstößen zwischen Schülern und Professoren gekommen ist, leuchtet mir völlig ein.In einer Klasse von intelligenten Indivi dualisten kann man mit sturer Kleinkariertheit, mit sturem "ich will das durch setzen" nichts erreichen. Professoren, die bedingungslos ihren eigenen Willen durchsetzen wollen, Professoren mit wenig Sinn für Humor, die ihre Schulzeit bereits vergessen haben, haben in der B.B keine Chance. Mit brutaler Härte ist bei euch nichts zu machen! Hätte ich wie zu Beginn meines Lehrberufs Härte durchgesetzt, es wäre zu Schwierigkeiten gekommen. Teils gespielter, teils echter Humor ist notwendig, um mit euch fertig zu werden. Die Kasperl und kindischen Säcke eurer Klasse brauchen das. Mir seid ihr jedoch viel lieber als ein Duckmäuserschlafwagenhaufen! In solchen Klassen kann Ich zwar ohne große Anstrengungen meine Vorstell lungen ungestört durchbringen - mir seid aber ihr, mir ist aber die große An strengung lieber! Was ihr vom Biologieunterricht haben sollt später, was ich verwirklichen möchte, ist eine positive Lebenseinstellung, eine gute Lebensführung zum Teil informativ, zum Teil selbstkritisch, zum Teil abschreckend. Mein Ziel ist es, euch zu naturwissenschaftlichen Denken anzuregen, einen gewissen Oberblick zu geben und vor allem auch zu lehren, daß ihr die Angst verliert, zum Arzt zu gehen, banal gesagt, daß ihr Symptome wie Blut im Stuhl erkennt. Ja, ihr seid eine eigenwillige Klasse; doch gibt es bei euch kein destruk tives Element, kein böses, schlechtes Kind. Daß kleinkarierte Professoren zur Auffassung "die B.B - dieser Sauhaufen" kommen, ist jedoch möglich. Eigentlich hab ich einen recht positiven Eindruck von euch. Die Klassenge meinschaft bei euch ist zwar wirklich nicht hervorragend, denn sie ist nur auf einzelne Gruppen beschränkt. Der Grund ist ganz einfach zu finden: gibt es zu viele Individualisten, zu viele Unterschiede sowohl im tigen sls auch im oersönlichen Bereich. Bei euch gibt es keine Durchschnitts—

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