feElTE DER BEGINN IST DER ANFANG VOM ENDE STATT DAI\(KSAGUNGEN^ 8.B - Maturajahrganfl 19B2/83_: [eine Einleitung) Dank des mehr oder weniger aktiven wie passiven Bemühens von 3G Einzelpersonen, die gemeinsam einen Klassenverband bilden, Alptraum und unvergeßlicher Meilen stein ihrer Pädagogenkarriere für die einen, Turnierplatz und Selbstbestätigungs versuchsgelände für andere, Ort des Staunens und der Hoffnung, Feld des Sieges und Grab so mancher Lehrvorstellung, vielleicht ein Garten Eden für Diskutierer und Freunde eigenständiger (wenn auch manchmal etwas wirr) Ideen. (Allerdings' ein "Paradies mit kleinen Fehlern": eine gewisse Lärmentwicklung, nach dem Motto "Das am lautesten vorgetragene Gedankengebäude ist wohl am besten", oder: -. "Artikuliere dich laut, sonst wirst du womöglich übersehen (-hört)", mit Epi zentrum erster Bankreihe,fordert eine gewisse Gelassenheit und bedingt, daß sich das Diskutieren auf die vorderen Sitzplätze beschränkt, und ein Verfol gen des jeweiligen Gesprächs weiter hinten unmöglich machen dürfte. Sicher einer der Hauptgründe dafür, daß die hier beheimateten, so im Stich gelassen, sich selbst beschäftigen.) Nicht anders als andere Klassen auch besteht die 8.B aus Führern, Mitläufern, Jasagern, Aktiven, Wichtigtuern, G'schaftin, Organisatoren, Strebern (pardon Fleißigen), Skeptikern, Kritikern, Brüllern,Schweigern, Intellektuellen (oder solchen, die es noch werden wollen), Suchtlern, Intuitiven, Kalkulierenden..... kurz aus Menschen und Menschlichem. Diese Aufzählung könnten wir fast unendlich lange fortsetzen, wobei natürlich ■alle Kombinationen nicht nur möglich sondern sehr wahrscheinlich sind'. Unsere Klasse besteht eben aus 30 Einzelpersonen. Sie ist eben nicht aus einem Guß oder ein ideales Modell - sicher sind wir darauf stolz - und wir sind, was wir ebenfalls leider oft nicht sehen (glauben) wollen, und wir gerne vergessen würden, keine gute Klassengemeinsohaft, aber ich glaube auch nicht, daß wir die "Geisterbahn" unserer Schule sind. Was, oder besser, wie sind wir aber wirklich ? Gruppenbildungen innerhalb der Klasse und verschiedene Standpunkte der Betrach tung, Sympathien und Antipathien, verschiedene Wertmaßstäbe, die Wandlungsfähig keiten zahlreicher der 30 Einzelpersonen ("wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus"?) oder die einfache Tatsache, daß "man" sich höchst variabel gibt, daß das Verhalten je nach Situation und Notwendigkeit verändert wird, machen eine auch nur halbwegs objektive oder gültige Darstellung unserer Klasse (wie wahrscheinlich jeder Gemeinschaft) unmöglich. , Wir haben daher von vornherein auf diesen Versuch verzichtet und stellen in dieser Maturazeitung einfach ein willkürliches Abbild, eine "Teilwahrheit", beziehungsweise eine "leillüge", unserer Klasse dar. Wie gesagt, unsere Klasse besteht aus 30 Schülern. Um schon hier die Vielfältig- und Vielschichtigkeit deutlich zu machen (und auch um die Arbeit möglichst gleichmäßig aufzuteilen) haben sich jeweils zwei Schü ler zusammengelcst, die somit die Aufgabe hatten, sich gegenseitig zu beschreiben oder zu charakterisieren. Zuerst viele lange, ratlose Gesichter und später über raschende Ergebnisse waren die Ausbeute.Aber ich glaube, daß diese Methode auoh noch einige andere Vorteile bringt: Der Leser erfährt nicht die Meinung einiger weniger über den Rest der Klasse (die ja auch nur ein bestimmtes, subjektives Abbild'liefert) sondern er erhält 30 verschiedenartige Oharakterisierungen, die ja jede für sich nicht nur ein Bild des Charakterisierten sondern auch des 0harakterisierenden darstellt. Und wir waren gezwungen, uns mehr oder weniger inten siv (je naoh Lust, Laune, Wollen. . .) mit einer bestimmten Person zu beschäftigen. (Nebenbei: gewaltige Erkenntnisse und sensationelle Neuigkeiten sind wohl nioht aufgetaucht, hoffentlich nicht nur ein paar Bestätigungen, aber es war ein Ver such )
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