Maturazeitung BG Steyr Werndlpark 1979

I E K?, Wien nur du allein Wien oder Sportwoche ? Das war d i e. Frage, über die wir uns kaum einigen konnten« Es warenuns da grausige Geschichten über Unterkünfte und Verpflegung in unserer Bundeshauptstadt zu Ohren geko mm en , die uns eher abschreckten, aber unser Klassenvorstand beruhigte uns mit dem Versprechen, daß wir uneeeendlich gut unter gebracht werden würden« (Er kannte den zuständigen Herrn in Wien!) Mit der«überwältigenden Mehrheit von einer Stim ­ me fiel schließlich die Entscheidung • für slaß : Am 4. Dezember, einem frostigen Sonntag, packten wir uns und unsere Koffer, die von- all den Sachen überquollen, die uns unser Big Boss mitzunehmen be- und empfohlen hatte, in den Bus, um zum Sturm auf Wien anzusetzen.. Der Führungsstab., bestehend aus OStR.Dr «Erich Grandy und seinen Assistentinnen Er au Prof« Kohlbauer und Fraulein Anne Grahef, und die 5 Opern- bzw « The ­ aterkarten ließen uns nicht daran zweifeln, daß diese kultu- relleji Abenteuer mit größter Präzision und. Disziplin über die Bühne gehen würde i Unsere Unterkunft, das KZ (KommunikationsZentrum, was sonst!) Atzgersdorf, war m der Tat hochmodern und bot uns Zweibettzim ­ mer in.it Dusche, die zwar ihren Zweck als Schlafstätten erfüllten, aber' als Orte der Kommunikation völlig ungeeignet waren! Wir be ­ gnügten uns daher in der ersten Facht - nach einem 5 -stündigen Kunstgenuß (Walküre) in der Staatsoper - mit dem Schlafen« Diesem grandiosen Auftakt folgte eine Woche, die mit einem überwältigenden Programm erfüllt war: Unter der Leitung unserer fürsorglichen Eülirerin Frau Dr„Klimesch ("Kuckt's olle a weng zuwa za mia, g^id's weama wiad!") besuchten und besichtigten wir alles, was i r g end wie interessant oder sehenswert war« Ihren nie enden wollenden Ausführungen verdanken wir eine grundlegen ­ de Erweiterung unseres Kalturhorizontes ! (man sagt: Prinz Eugen und nicht Prinz Eugeeeen, um nur das einzige Beispielt: zu nennen) Kirchen, Dome, Grüfte, Kapellen, aus een und Paläste wurden durchstreift und Frau Dr Klimesch. erklärte und erklärte und er«« Den Strapazen der sight-seeing toure und dem überaus rau ­ hen Klima fiel schließlich schon am 2« Tag Frau Prof« Kohlbauer zum Opfer« Sie mußte ins Bett und stieß erst bei unserer Rück ­ fahrt wieder zu^uns. Diese empfindliche Schwächung des Führungs ­ stabes.. konnte aber unseren Big Boss nicht aus der Fassung brin ­ gen. Unter seinem Kommando ging es beinahe allabendlich, nach ­ dem wir die Spuren der Erschöpfung gus unseren Gesichtern ent ­ fernt und uns "in dPanier" geworfen hatten in die Staats- od . Folksoper« Dort genossen wir die Denke von berühmten Komponisten, wie Thomäs Wagner und Jacques Amadeus Smetana. Während sich die meisten von uns als vollendete Ladies und Gentlernen in den ge ­ weihten Hallen der Musik bewegten, hatten einige bald ein nahe ­ gelegenes Cafe mit einem Billardtisch ausfindig gemacht, wohin sie sie sich regelmäßig verzogen, nur einmal wurde die Opern ­ serie von einen SnOKIB'- Konzert unterbrochen! Schnell waren die feinen Sitten vergessen und mit Ausnahme unserer eiscoolen Zwillingen Franz-Leo und Ronny konnte sich keiner von uns auf den Sitzen halten .

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2