Marienkirche in Steyr

Die zweite Kapelle ist heute die des hl. Ignatius von Loyola. Auf dem Altarblatt (gemalt von Carl Atzker, 1867) sieht man, wie Christus mit dem Kreuz Ignatius in der Nähe von Rom vor der Kapelle La Storta erscheint. Ignatius befand sich im Jahre 1540 auf dem Weg nach Rom, um seine Ordensgründung durch Papst Paul III. bestätigen zu lassen. Christus sprach zu Ignatius folgende Worte: »Ego vobis Romae propitius ero.« (Ich werde euch in Rom gnädig sein.) Die beiden flankierenden Statuen sind gleichzeitig Stuckdecke der zweiten Seitenkapelle (links), Knorpelwerkstil (1660 bis 1670) wie das Bild und stellen die Jesuitenheiligen Franz Borgias (mit Krone) und Stanislaus Kostka (mit Jesukind) dar. Dem Altar gegenüber hängt ein Bild des hl. Petrus Martyr (Inschrift: Bedenk! Ob Petrus nicht dem Glauben treu verblieben, da er mit eignem Blut das CREDO hat geschrieben!). An der Breitwand der Kapelle ist die Kreuztragung Christi (Öl auf Metall, drittes Viertel des 17. Jahrhunderts) erwähnenswert, darüber ein achteckiges Ölbild des hl. Hyazinth OP. An der Decke ein Fresko: Christus erscheint Maria Magdalena als Gärtner (noli me tangere). In der dritten Seitenkapelle, die heute dem hl. Petrus Canisius SJ geweiht ist, blieben dem Rokokoaltar die ursprünglichen Statuen (Pestpatrone Sebastian und Rochus) erhalten. Auch das Oberbild, die hl. Dominikanerin Katharina von Siena, ist original. Auf der Mensa des Altares steht eine Kopie des Gnadenbildes »Maria vom Guten Rat« (18 .Jahrhundert). Das Original ist in Genazzano (in der Nähe von Rom) zu finden. Das Gemälde der Geburt Christi mit der Anbetung Stuckdecke der dritten Seitenkapelle (links), 1680 bis 90 der Hirten an der Südwand hat neben seiner künstlerischen auch stadtgeschicht!iche Bedeutung. Es wurde nämlich vom Steyrer Bürgermeister Maximilian Luckhner im Jahre 1669 gestiftet. Dies ist im unteren Teil des Bildes dem Wappen, den Initialien »ML« zu beiden Seiten des »Fluges« und der Datierung zu entnehmen. Maximilian Luckhner war Bürgermeister der Stadt Steyr von 1660 bis 1677. Er war der Sohn jenes Maximilian Luckhner, der im Laufe der Bauernkriegswirren im Jänner 1627 in Losenstein ermordet wurde. Maximilian Luckhner, die bedeutendste Persönlichkeit

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