Predigt Mariazell 1722

es o 8 sein Göttliches Verbleiben Wann ich werde erhöhet werden werdich alles auf mich ziehen: Traxistiomnia, redeich mit dem an¬ gezogenen Kirchen=Haupt Lconc dem Grossen: An das Creutz erhöchter Heyland Traxisti omnia: Freylich hast alles zu dir ge¬ zogen: Alles) will dises Alles nicht nennen will nur solches zum Schein in einen Sinnbild entworffen haben welches Carolus Ran¬ catus der berühmte Sinnmahler demfruhe=zeitigen Trauer=vollen Hintritt Caroli Balthalaris des eintzigen Reichs=Erben Philippi IV. König in Spanien gestellet: Carolus die eintzige Hoffnung Helperia, der Trost aller Unterthanen Spanischer Herrschafft, das Hert Philippi und Anne seiner Königlichen Eltern das Grundvest,aufwelches das gantze Königreich ihre Glückseeligkeit gebauet) liget von dem Todt zu Boden geworffen) und ist dise holdseelige kaum das Tag=Liecht ansehende Hönigs=Blum von di¬ sen grausamen Schnitter abgemähet worden: Welcher unverhoff¬ te Todt=Fall alles in Trauer) ja das gante Königreich Spanien in grösten Schmertzen gestürtzet hat= Solchen zu entwerffen hat Carolus Rancatus die mit duncklen Nacht=Wolcken verdeckte Son¬ ne gemahlen mit diser Beyschrifft: Trahit omnes in luckum: Gleichwie durch Verfinsterung der Sonnen, alle Geschöpff ein wehemüthiges Leyden erzeigen also findet das gantze Königreich die gröste Ursach“ alle bißhero gehabte Freud in unversehnliche Traurigkeit zu verkehren alldieweilen Carolus dessen eintziger Erb) gestorbenist: Ich verlasse das Schmertz=volle Sinnbild, wende mich zu den an das Creutzerhöchten Heyland: Quia traxi stiomnia, weilen du alles gezogen hast /trahit omnes in luckum ist auch alles voller Leyd. Aber gnug von Leyd) ich schreite zur künfftiger Freud: Freylich ware auch die verwittibte Mutter in der Stadt Nainvoller Trauer und Leyde aber noch grösser ware die nachfolgende Freud: Es sturbeihr eintziger Sohn) die Auffent¬ halt ihres Lebens) der eintzige Trost ihres Mütterlichen Hertzens, der Stab ihres Alters, das eintzige Grundvest ihrer Hoffnung und wurde zu der Stadt hinauß nach dem Grab getragen: Aber beschreibe mir einer die Freud) der es vermag dises Mutterlichen Hertzens, da sich der Eingemenschte G Ott über ihre tausendfälti¬ gevergossene bittere Zäher erbarmet das erstorbene allerliebste Kind

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