Festschrift 50 Jahre Männergesangsverein Kränzchen 1908

Santner, wurden von den Admontern mit inniger Auffassung gebracht. Jm Verlaufe des Konzertes überreichte der erste Gemeinderat von Admont, dem Chormeister franz Bayer nach einer ehrenden Ansprache, einen prächtigen Kranz aus Rosen, geschmückt mit einer grün-tveifjen Schleife. Vorstand Dr. Spaengler sprach für diese Spende namens des fierrn Bayer den freundlichsten Dank aus und dankte auch zugleich für die herzliche Aufnahme, die den Sängern von der gastfreundlichen Bewohnerschaft Admonts zuteil wurde. Aach der Rückkehr nach Admont wanderte der Großteil in den längst ersehnten Stiftskeller, wo bei dem edlen Tropfen bald ein feuchtfröhliches Sängerleben herrschte, bis nach herzlicher Verabschiedung die Scheidestunde gewaltsam zum Aufbruche mahnte. Vom herrlichsten Wetter begünstigt, fand am 22. August bei der romantisch gelegenen Bergruine in tosenstein ein grofjes Sommerfest deutscher Vereine statt, bei dem auch unser Verein bei den kernigen Gesamt- Dunkeln“ von E. S. Engels- berg, „Die Bernsteinhexe“, gemischter Chor mit Klavier­ begleitung von f. Woyrfch, „nachtzauber“ von A. IIT Storch, „Weiht du noch?“ von Engelsberg, siedemorträge desfräuleins Th. Klaffenböck, „Spiel­ mannslied-* aus 3. Wolffs „Rattenfänger von Ham­ meln“, für Männerchor mit Tenorsolo, Violinsolo und Klavierbegleitung von IR Krebs (Tenorsolo: I. Grimm, Violinsolo: Matth. IBitter- egger), siederoorträge des Herrn Köstler, „0 Welt, du bist so wunderschön“ von A. Hl. Storch, „3m grünen Kranz“ von f. ITlöhring, vorgetragen vom Vereins- Doppelquartette, „Abend­ lied“ von C. H. Döring und „Mahnruf“ von Becker. Sämtliche Vorträge wurden infolge ihrer fein abgetönten Vortragsweise mit reichem Beifall aufgenommen. — Zwar nicht unerwartet, aber sehr schmerzlich traf uns die Nachricht, dah Gründer und Ehrenmitglied loses Schartinger, ein biederer Charakter, seine Seele ausgehaucht hatte, freund Schartinger war viele lahre ein nicht unbedeutender Tenorsolist, durch länger als 25 Jahre Kirchensänger und blieb bis zu seinem im 68. sebens- jahre erfolgten Tode dem I. Tenor treu. Alle, die ihn kennen gelernt, werden sich stets gerne der Erzählungen aus seinem Sängerleben erinnern. Am 20. Oktober fand das Begräbnis statt, das sich zu einer grohen Trauer­ kundgebung aus allen Kreisen der Stadt gestaltete. 3m Trauerhause sang der vollzählig versammelte Verein „Den Entschlafenen“ von Bern. Rücker und am friedhofe den Chor „Wie die Glocken düster dröhnen“ von Sutter. 3n der Hauptversammlung am 25. Oktober hielt der Vorstand Dr. Hermann Spaengler nach Eröffnung, dem nun verewigten Gründer loses Schartinger, einen tiefempfundenen Nachruf. Die Ausfchufjwahlen sind mit Aus­ nahme des Schriftführers und Archivars dem Vorjahre gleich geblieben; zu ersterem wurde Rudolf Haas, zu letzterem seo Zimpel, gewählt. Das Ehrenmitglied Herr fabrikant 3osef Tureck wurde stimmeneinhellig zum Ver­ ladern tapfer mitsang. 3n der Probe am 15. September widmete Vorstand Dr. Spaengler dem, wegen Versetzung aus dem Vereine scheidenden II. Schriftführer, frz. Reder, herzliche Abfchiedsmorte. Durch ein tragisches Geschick schied unser mehr­ jährig eifrigerSangesbruder Adolf Seichter aus dem sehen. Am 11. Oktober wurde er zur letzten Ruhe­ stätte geleitet und ihm dort das letzte sied gesungen. Einen Sammelpunkt der Mitglieder und freunde des „Kränzchen“ bildete das 59. Gründungsfest am 17. Oktober im Hotel „Schiff“, dessen Säle wieder voll beseht waren. Zur Wiedergabe gelangten „Im Steyr, €nge Gasse, mit Ausblick auf den Stadtplaf) und das Rathaus. 85

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