Festschrift 50 Jahre Männergesangsverein Kränzchen 1908

Einen schweren Verlust erlitt die musikalische Welt durch das Ableben des berühmten Symphonikers und k. k. Professors Dr. Anton Bruckner, welcher nach längerem Siechtum am 11. Oktober in seinem 73. sebensjahre in Wien verschieden ist. An seinem seichenzuge war unser Verein durch die beiden in Wien wohnenden Ehren­ mitglieder franz Hölzlhuber und Theodor siebifcher vertreten und bei der am 17. Oktober in St. Florian erfolgten Beisetzung war eine Abordnung, die einen Kranz am Sarge niederlegte, zugegen. Ein Vierteljahrhundert treuer Mitgliedschaft feierte der Verein am 24. Oktober im Übungssaale des Botel „Schiff* zu Ehren der unterstützenden Mitglieder Johann Berger, Heinrich Kronberger, Johann Wolfartsberger und des ausübenden Mitgliedes Johann Doppler. Der Abend wurde mit dem „Deutschen Weihelied“ eröffnet, dann spielte das Bausorchester eine frische Weise, worauf der Vorstand Dr. Berm. Spaengler eine schwungvolle Rede hielt, in welcher er den aus Wien anwesenden a Berrn franz Hölzlhuber besonders be­ grüßte und im weiteren Verlaufe die 25 jährige treue Anhänglichkeit der Jubi­ lare pries. Der heitere Teil begann mit der Überreichung der Widmungen an Sangesbruder Doppler, saunige Dichtungen des Ehrenmitgliedes franz Hölzlhuber und siedervorträge kürzten recht angenehm die Zeit. Herr Josef Greck, Chormeister der „siedertafel Sierninghofen-sleuzeug* ver­ abschiedete sich schriftlich anläßlich seiner Ernennung nach sinz, worauf wir ihn am 18. November zu seiner neuen Stel­ lung beglückwünschten. Vom besten Erfolge begleitet, fand am 31. Dezember, im Hotel „Schiff“ die überaus gutbesuchte Jahresfchlußfeier mit folgender Vortragsreihe statt. „Ein Sonn­ tag auf der Alm* von Th. Kolchos, „Zwei“ Ein großer Kaffee-Tratfch“, musikalischer von E. S. Engelsberg, „Die Macht des Zur guten Stunde“ Steyr, interessante Höfe alter Patrizierhäuser, Tore, Stiegen ustu. von Abt, „Lieber Gustav“ von J. Ilentmich, „Der Postillon“ von Weinzierl, Schwank von Graben-Hoffmann, aufgeführt vom Damenchor, „Quadrille Gesanges“, komisches Terzett (Ludwig Hungsberger, E. Köstler, Josef Stöger) von R. Heinze, von K. R. Kristinus. „Tratfchmirln“, humoristisches Quartett von Th. f. Schild (die Herren Johann Schimmer, Heinrich Wahrer, Josef Kaiplinger, E. Grabner. Klavier: Alb. Pfändtner), Couplet-Vorträge der Herren Karl Stiasny und Josef Stöger, „Mahnruf“ von R. Becker. Die glänzende Neujahrsrede des Vorstandes Dr. Herrn. Spaengler schloß mit einem herzlichen „Heil Neujahr!“ 1897. Am 31. Jänner beging der Verein in festlicher Weise den 100. Geburtstag des siederfürsten f. Schubert und erhielt hiezu folgende Drahtung vom Wiener „Schubertbund“: „Heil Euch, zur feier unseres großen Meisters“. Die Gesellschaft der „Musikfreunde“ eröffnete das Konzert mit Schuberts prächtigem „Militär-Marsch“ und spielte im saufe des Abends noch die reizende Ouvertüre und die Balletmusik zu „Rosamunde“ und erntete für die treffliche Durchführung rauschenden Beifall. Die Gesangvorträge begannen mit dem Schubertfehen Chor „Die Flacht“, dann folgte die „Taubenpost“ von franz Prammer, dem früheren Chormeister des „Kränzchen“, 82

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