Festschrift 50 Jahre Männergesangsverein Kränzchen 1908

trefflich, fluch die Bürgerkorpskapelle unter der seitung des Kapellmeisters sudroig örossauer machte sich sehr verdient. Aus der Vortragsordnung entnehmen mir „frühlingsertoachen“ von E. Götti, „Am Brunnen“ von Vinzenz sachner, „sied in der frühlingsnacht“, gemischter Chor mit Sopran- und Tenorsolo von f. finzenhagen, (Soli: frl. Therese Klaffenböck und loses Grimm), „Siegesgesang der Deutschen nach der Hermannfchlacht“, Mannerchor mit Soloquartett und Klavierbegleitung von franz Abt (Soloquartett die Herren loses Grimm, Karl Schartinger, loses Stöger, €. Köstler, Klavier: Albert Pfändtner), „sieder eines fahrenden Gesellen“ von Max R. n. Weinzierl, gesungen von €. Köstler, „Auf der Brautschau“, Walzer-Jdylle von Th. Kofchat, „Alpenstimmen aus Österreich“, Männerchor mit Tenorsolo von Rudolf Weinmurm (Solo: loses Grimm), „Gruß an Österreich“ von Andreas Ccker, „Mahnruf“ von Reinh. Becker. Besuch des Wiener „Schubertbundes“. Beiläufig 150 Mitglieder, einige freunde desselben und Damen trafen am 24. Mai mittelst Sonderzuges in den ersten Vormittagsstunden am Staatsbahnhofe ein. wo sie von der Steyrer „siedertafel“, „Kränzchen“ und Turnverein erwartet wurden. Die Bürgerkorpskapelle spielte fröhliche Marschweisen und als unter Hochrufen die Wiener die Waggons verlassen hatten, wurden Be­ grüßungsansprachen und Wahlsprüche gewechselt. Beim Einzug in die festesfchmuck tragende Stadt wurden die Schubertbündler mit Kränzen und Blumen überschüttet und bei der Schubertgedenktafel, vernahmen die Sänger entblößten Hauptes, aus dem Munde des Wiener Vor­ standes August feßmann, einen stimmungsvollen Gruß, der dem Tonhelden galt. Dann sang der „Schubertbund“ Schuberts „Der Entfernten“. Am Rathause harrte bereits der Bürgermeister mit der Gemeindevertretung und neun, in alt-oberösterreichischer Tracht mit Goldhauben ge­ kleidete fräuleins, welche nach der herzlichen Begrüßung des Bürgermeisters lohann Redl, das wunderschöne Banner des „Schubertbundes“ mit einem prächtigen, goldgestickten fahnenbande in den färben Steyrs, die Widmung tragend „Erinnerung an Pfingsten 1896“, schmückten. Die innigen Dankesworte des Vorstandes August feßmann bekräftigten die Schubertbündler mit ihrem Vereinsmahlspruche. Nachdem die Herren ihre Wohnungen bezogen hatten, wurde die Stadt besichtigt; sehr gefiel die Stadtpfarrkirche, deren Orgel, unter seitung unseres Chormeisters franz Bayer, bewundert wurde. Beim gemeinsamen festessen um halb I Uhr war unser Verein durch den Vorstand Dr. Hermann Spaenglcr und viele Mitglieder vertreten; nach diesem wurden mit den Wienern unter führung der Steyrer Sangesbrüder und Mitglieder der Alpenoereins-Sektion nähere und weitere Spaziergänge unternommen. Das Hauptinteresse knüpfte sich an das Konzert, welches der „Schubertbund“ abends, halb 6 Uhr, im Kasino zugunsten des hiesigen Vereines der „Schulfreunde“ veranstaltete. Ein voller, ganzer Kunst­ genuß war es, den die auserlesene Sängerschar der aufmerksam lauschenden, alle Räume bis aufs letzte Plätzchen füllenden Zuhörerschaft, unter der seitung ihres hervorragenden Dirigenten Adolf Kirchl, geboten hatte. „Gott meine Zuversicht“, Chor mit Klavierbegleitung von f. Schubert, „frühlingsahnung“, Chor von franz ITlair, „Todtenuolk“, Chor von friedrich Hegar, „sorbeer und Rose“ für zwei Tenore von fl. E. Grell (Solisten die Herren seopold Puhm und Karl Günther), „Mein siedel“, Chor von Ernst Schmid, „Wacht auf, es taget!“, Chor mit Soloquartett von 79

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