Festschrift 50 Jahre Männergesangsverein Kränzchen 1908

nachtsstunde herangerückt tuar, hielt Herr Vorstand Dr. Spaengler einen Rückblick auf das abgelaufene lahr, dankte allen Anwesenden für die Förderung des Vereines und fchloh seine beifällig aufgenommene Rede mit einem herz­ lichen „Heil Neujahr!“ 1894. Die Probe am 24. Jänner tuar dem Abschiede unseres Sangesbruders frih Brandt gewidmet. Der Verein verlor in ihm eines seiner eifrigsten und tüchtigsten Mitglieder, das alle liebgewonnen hatten. Wie schon eine Reihe von Jahren veranstaltete der Verein auch in diesem Jahre das fafchingsmontag- Tanzkränzchen (5. februar) im Hotel „Schiff“, welches den schönsten Verlauf nahm und dem am 7. februor der Häringfehmaus, diesmal im Gasthofe „zum goldenen Pflug“, folgte. Zum erstenmale gelangte an diesem Abend eine Kneipzeitung zur Ausgabe, die grohe Heiterkeit erzielte. Der 16. März war ein Chrenabend des Vereines, eine feier in doppelter Hinsicht; erstens die Eröffnung des neuen Vereinsheimes in der Bahnhofstrahe und zweitens die Übergabe der Erinnerungszeichen an jene Herren, die dem Vereine 25 Jahre und mehr ununterbrochen angehörten, flach der Eröffnungsansprache des Vorstandes Dr. Spaengler ertönte Das deutsche sied“ in mächtigen Akkorden. Zum zweiten Punkte hielt der Vorstand eine auf diese feier bezughabende Rede, in welcher die treuen Mitglieder den jungen Sängern als Illuster hingestellt wurden; jedem der Jubilqre widmete er besondere Worte der Anerkennung. Die feierliche Überreichung der schön aus­ geführten Jubilarzeichen wurde mit dem JTlozartfcheiV „Bundeslied“ bekräftigt. Die Jubilare, denen solch* wohl­ verdiente Ehrung zuteil wurde, sind die Ehrenmitglieder: fron seopoldine Jonasch und die Herren Karl Engl» seopold Haller, Josef Horetjky, franz Tornil;, Josef Tureck, welche alle dem Verein über 25 Jahre angehören, die Ehrenmitglieder Josef und Michael Schartinger, welche Gründer des Vereines sind, dann die Herren sudw. Bermann- fchläger, Valentin Harrich, Kajetan Jonafch, Josef Uletzl, Wenzl Omzirk, Josef ReichI und Ropelato. Inspektor Otto Schönauer, auch ein Jubilar, war leider am Erscheinen verhindert. Herr Tomifj dankte in herzlichen Worten namens der mit so viel Ehren bedachten Jubilare und brachte fesselnde Einzelheiten aus seinem früheren Vereinsleben vor. Staatssekretär frih Hähnel hielt eine von völkischen Gedanken erfüllte Rede, zu deren Schlüsse er die fiihrer des „Kränzchen“, die Herren Dr. Hermann Spaengler und franz Prammer, in begeisterten Worten pries. Zugunsten des Vereines der „Schulfreunde“ gab das „Kränzchen“ am 8. April in feigls Kasino ein Wohl­ tätigkeits-Konzert, worüber sich die einheimischen Blätter sehr lobend aussprachen, mit nachstehenden Vorträgen: „Die Deutschen am Rio de la PIata“, Männerchor mit Tenor- und Baritonsolo (die Herren Josef Grimm und Alfred Moser) von franz Abt, „frühlingsahnung“ von felix Mendelssohn, ..Das erste sied“ von Gustav Jansen, „Mühlen­ lied“ von A. 111. Storch, „Der Postillon“, Männerchor (Baritonsolo: E. Köstler, Piston: M. ßauderer und Klavier­ begleitung franz Bayer) von franz lllair, „Adagio“ aus dem G-moll-Quintett von W. A. Mozart, vorgetragen von den Herren Karl Mayer, Hans Schnögass, Michael Braunschmid, franz Prammer und Karl Weberndorfer, „Kloster­ bruders senzgebet“, gemischter Chor mit BaHsolo (E. Köstler), Streichquartett und Klavierbegleitung (franz Bayer) von franz Prammer, „Inkognito oder fürst wider Willen“, komische Operette von Hermann Kipper. Hach dem ge­ mischten Chor „Klosterbruders senzgebet“ hielt der Vorstand des Vereines der „Schulfreunde“, franz Tomitj eine bei­ fälligst aufgenommene Ansprache, beglückwünschte den Chormeister franz Prammer zu seiner so überaus schönen Tondichtung, das „Kränzchen“ zu einem solchen Chormeister und überreichte diesen, für die Veranstaltung des Wohltätigkeits-Konzertes einen mächtigen sorbeerkranz mit Widmungsfchleifen. Am 18. April, als am Vorabende der Vermählung der Tochter unseres Ehrenmitgliedes und Vertrauens­ mannes Otto Schönauer, fräulein Rosa Schönauer, deren Mitwirkung beim gemischten Chore, wie auch künstlerische Klavierbegleitung unser Verein stets dankbar gedenken wird, fand ein Ständchen im Verein mit der Waffenfabriks­ feuerwehrkapelle statt. Nach diesem versammelten sich die beiden Vereine im Gasthofe zum „goldenen Pflug“ und beehrte Herr Schönauer, sowie dessen Schwiegersohn, die Versammelten mit ihrer Gegenwart. Ansprachen, Chöre und Musikvorträge folgten in bunter Reihe und bis spät herrschte fröhliches sehen. 72

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