Festschrift 50 Jahre Männergesangsverein Kränzchen 1908

dortigen Sangesbrüder bei unserem frühlingskonzerte zu erwidern. Sie oerbrachten mit den Mitgliedern des „siederkranz“ und des dort zu Besuch weilenden „seopoldstädter ITlännergesangoereines“ recht angenehme Stunden. Am 27. Mai veranstaltete unser Verein die 25jährige Mitgliedsfeier unseres verdienstvollen Vertrauens­ mannes und Ehrenmitgliedes Otto Schönauer. Als dieser mit seiner verehrten familie das Vereinsheim betrat, ertönte ein ..OrüH Gott“. Das Streichorchester der hiesigen Waffenfabrik-feuerroehrkapelle spielte mit Beifall mehrere Stücke. Die Chöre „Siegesgesang der Deutschen nach der Hermannfchlacht“, „Poeten auf der Alm“, „Tief ist die Mühle verschneit“, gefielen bestens. Dr. Hermann Spaengler hielt eine schwungvolle Ansprache an den Jubilar, in welcher er dessen Verdienste schilderte, woraus er Herrn Schönauer im Hamen des „Kränzchen“ einen hübsch ausgeführten Silberpokal mit Widmung überreichte. Schönauer dankte in warmen Worten für die Ehrung und versicherte, dem Verein „Kränzchen“ stets ein treuer Anhänger zu bleiben, was von den Anwesenden stürmisch begrüht wurde. Jn die sorbeeren des Abends teilten sich fräulein Rosa Schönauer (Klavier) und Herr E. Köstler mit seinen schönen Baritonliedern. Zur bleibenden Erinnerung an unseren unoergefjlichen Ehrenoorstand Anton FFlayr wurde vom Verein ein großes sichtbild angeschafft. Bei der Enthüllung dieses Bildes widmete der Vorstand dem Verewigten sehr ehrenvolle Worte, woraus von den Mitgliedern das „Bundeslied“ von Mozart ge­ sungen wurde. Jm Flamen der familie drückte Herr loses Iltayr den innigsten Dank den Anwesenden aus. nach­ träglich hielt das Gründungsmitglied loses Schartinger in seiner gewohnt launigen Weise eine Ansprache „Die Schilderung der Entstehung des Kränzchen“, und spät erst trennten sich die Teilnehmer. Trotz der nicht sehr günstigen Wetterverhältnisse wanderten am 24. Juni das „Kränzchen“ nach St. Ulrich zur Sonnwendfeier. Als frau Sonne hinter den Bergen verschwunden war, machte sich der Vereinsfeuerwerker loses ITlayr an seine Arbeit, welche mit reichem Beifall belohnt wurde. Man blieb nach dem feueuerroerke noch lange gemütlich beisammen. Anläßlich des 50jährigen Jubiläums des „Waidhofner Männergesangvereines“ veranstaltete unser Verein am 29. Juni einen Sonderzug dorthin, an dem sich im ganzen 550 Personen beteiligten. Infolge des günstigen Wetters herrschte die fröhlichste Stimmung. Die Sänger wurden in Waidhofen a. U. vom dortigen „FFlännergesang- oerein und von der Musikkapelle erwartet und die Vorstände der Vereine tauschten freundliche Begrützungsworte. Der Einzug in die festlich geschmückte Stadt wurde gemeinsam angetreten und die Sänger wurden mit Blumen begrüht. Beim Mittagessen brachte unser Vorstand Dr. Spaengler den Waidhofnern die Glückwünsche zu ihrem Jubelfeste entgegen. Um 5 Uhr nachmittags fanden sich die Sänger in der eigens errichteten Sängerhalle ein und waren Zeugen der formvollendeten, inhaltsreichen festrede des Waidhofner Vorstandes, Prof. Ruf, und der Über­ gabe der prächtigen neuen sahne, worauf die Verteilung der fahnenbänder stattfand. Das festkonzert besorgte der „Männergesangverein Waidhofen“ mit seinem Damenchor, die dortige Stadtkapelle und der südmestnieder- österreichifche Sängergauoerband. Unser Verein sang abends beim Kommers unter seitung des Chormeisters franz Prammer „Tief ist die Mühle verschneit“ von Podbetsky so wirkungsvoll, das; wir Pommers „Gestern auf d'Flacht“ daraufgeben mutzten. Es entwickelte sich ein recht fröhliches Sängerleben und nach herzlicher Verabschiedung ver­ liehen wir gegen Mitternacht Waidhofen. Am 9. Juli begrützten wir in der Station Steyrdorf den auf der Durchfahrt befindlichen „Sängerbund“ aus sinz mit seinem Wahlspruche, worüber Herr Vorstand Wolf seine freude über die Überraschung und neuerdings bewiesene Zuneigung ausdrückte. 9. August waren es 25 Jahre, dah unser hochgeschätztes Ehrenmitglied Dr. sudwig Kaser sich vermählte. Aus diesem Anlasse brachte unser Verein ein Ständchen. Rach demselben versammelten sich die Kammerhofers Gasthof „zum goldenen Pflug“, wo Dr. Kaser samt Gemahlin und Sohn erschien. Vorstand Dr. Spaengler beglück­ wünschte das Jubelpaar auf das herzlichste, worauf Dr. Kaser sichtlich erfreut dankte und seiner Befriedigung Ausdruck gab, datz der Verein heute auf einer so weit vorgeschrittenen Stufe stehe. Verschiedene Chöre, Quartette, Soli etc. wechselten in gedrängter folge und erst spät trennten sich die Teilnehmer. 7U

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