Festschrift 50 Jahre Männergesangsverein Kränzchen 1908

1892. Das am 29. februor im Hotel „Schiff“ abgehaltene Tanzkränzchen, welches sehr gut besucht war, zählte zu den schönsten Unterhaltungen dieses fafchings. €s war zum erstenmal, daß der Verein am Aschermittwoch einen Häringfehmaus veranstaltete. Dieser fand über Vorschlag des Vorstandes, und zwar am 2. März statt und verlief, da es an leiblichen Genüssen, heiteren, Gesang- und JTlusikoorträgen, sowie Ansprachen nicht fehlte, zur vollsten Befriedigung. Am 6. April wurde dem Vorstände, Dr. Hermann Spaengler, anläßlich seines Aamensfestes mit den Chören „Abschied hat der Tag genommen“ und „Waldesmeise“ ein Ständchen gebracht. Der Verein veranstaltete am 24. April im Hotel „Schiff“ sein frühlingskonzert unter Heilung des Chor­ meisters franz Drummer, mit Klavierbegleitung durch franz Bayer. Die Abwicklung der Vortragsnummern war eine durch Beifall reich belohnte. Zur Aufführung gelangten: „Die Deutschen am Rio de la Plata“ von franz Abt, „frühlingsahnung“, gemischter Chor von ITlendelsschn, „Tröstung“ von Rudolf Palme, „Meeresabend" von Josef Gauby, „Singst du für mich dein sied“ von Gustav Jansen, „frühling, sei ge Zeit“ von C. H. Döring, „Jn der Waldfchenke“ von Max Gestern, „sied der Deutschen in Österreich“ von Rudolf Weinwurm. 22. Mai war unser Verein beim achten oberösterr.-salzburgifchen Sängerbundesfeste in sinz vollzählig vertreten. Hach Begrünung der angekommenen Sänger durch den Bundesvorstand versammelten sich unsere Mit­ glieder im Gasthofe „zum Bären“, von wo selbe in die festhalle zur Hauptprobe sich begaben und sodann am gemeinschaftlichen Mittagmahle teilnahmen, nachmittags Beteiligung an dem großartigen festzuge. Beim fest- konzerte sang unser Verein „Wie hab' ich sie geliebt“. Auch beim Kommers sang unser Verein einen Chor. Ilach diesem verbrachten wir mit der Salzburger ,,siedertafel“ im Hotel Zeininger noch einige fröhliche Stunden. Zur Stärkung des Reisesäckels veranstaltete der Verein am 3. Juli im großen Kasinogarten ein Konzert. Der Besuch war ein massenhafter. Das Konzert gewann auch wesentlich durch die gefällige Mitwirkung des fräuleins Johanna Mayr, der Herren franz Hölzlhuber und Josef Droorczak (Ehrenmitglieder des Vereines) und durch die Mühe, die sich der Chormeister franz Prammer mit dem Studium nachstehender Gesangsnummern gegeben hatte. „Wie hab' ich sie geliebt“ von JTlöhring, „Sonntag auf dem Meere" von G. fl. Heinze, „frisch gesungen" von f. Plengorth“, „Singst du für mich dein sied“, Männerchor mit Soloquartett (die Herren Josef Divorczak, Karl Schartinger, Alfred Moser, Edmund Grabner) von G. Jansen, Vorträge des Herrn franz Hölzlhuber. „frühlingslied“ von franz Hölzlhuber, „Dein rosenrotes sippenpaar“ von Andreas Ecker, „frühling, sei ge Zeit“ von C. H. Döring. Die Beifallspenden waren ganz außergewöhnlich. Ilach Beendigung des Konzertes wurde Generaldirektor Andreas Ecker vom Vorstand zu seinem gelungenen Tonstück beglückwünscht. Am 21. August um 6 Uhr früh fand bei herrlichstem Wetter die Sängerfahrt mittelst zweier Sonderzüge nach Eisenerz statt, welche zu den schönsten gehörte, die der Verein je unternahm. Die Teilnehmerzahl betrug 900. Die Ausflügler wurden von der Eisenerzer „siedertafel“ durch den Chormeister-Stellvertreter Reisner, Bürgermeister Steinberger, dem Werkbuchhalter Albert Schilcher, dem Vorstand des Verschönerungsvereines Steindorfer und dem Vorstande des Touristenklubs Josef Jariß in freundlichster Weise begrüßt. Vorher war der Zug durch die Bergknappenkapelle mit dem Steyrer Schüßenmarfche empfangen worden. Der Vorstand des „Kränzchen“, Dr. Herrn. Spaengler, sprach in kernigen Worten den Dank für den freundlichen Empfang aus und betonte die engen Beziehungen, welche die alte Eisenstadt Steyr durch das Produkt des Erzberges an die Eisenerzer knüpfen. Unter Vorantritt der Bergknappenkapelle wurde hierauf in den festlich geschmückten Markt eingezogen, in verschiedenen Gasthäusern der frühfehoppen eingenommen und um y411 Uhr erfolgte der Abmarsch zur Station Krumpenthal, von der ein Sonderzug nach Erzberg verkehrte. Dort wurden die Gäste von Hutleuten durch den 600 Bieter langen förderstollen, unter dem sich drei 66

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