Festschrift 50 Jahre Männergesangsverein Kränzchen 1908
Wahlspruch des HT.-6.-V. „Kränzchen“: Deutsch und frei in Wort und Tat M die alte Ciscnstadt. Deutsch und frei, sowie bislang, Sei auch immer unser Sang! Vorwort. er das Wundermerk der Schöpfung, die bewohnte Erde, mit offenem Aug’ und Ohr, mit liebeoollem Herzen und hellem Blick durchwandert, dem klingen bei jedem Schritte viel' hundert Stimmen an das Ohr, oom leisen Zirpen einer Grille, dem Tone eines einzigen Silberglöckleins gleich, bis zum Donnergebrüll aus des Löwen Brust — und die Matur erscheint ihm wie eine Harfe, deren unzählige Saiten in immerwährender Bewegung zittern. flicht nur ein märchenhafter Kinderglaube ist es, dah die meisten Geschöpfe singen, jedes nach seiner Kraft und Eigenart — sollten wir es leugnen, weil wir all’ die unendlich mannigfaltigen und feinen Stimmen nicht hören können? Wie alles an uns, so ist eben auch unsere Hörkraft unvollkommen. Von Unseresgleichen aber wissen roir’s seit den ersten Aufzeichnungen der Geschichts schreiber, dah ?reud’ und seid ihren höchsten und schönsten Ausdruck im siede fanden und für alle Zukunft finden werden. Immer aber war die Pflege des Liedes eng verbunden mit der Äußerung des Volks- beroufjtseins und je kräftiger dieses, desto höher gingen die Wogen des Gesanges, darum leuchtet das deutsche Volk „das Volk der Lieder" als Herrenvolk feit alter Zeit allen anderen voran, denn das sied ist unseres Volkes untrügliches, ureigenstes Kennzeichen geworden. — Da aber, wo mit innigem Kusse die Wellen der grünen Enns und Steyr sich ver einen, die Bergzinnen beider Täler auf den großen Obstgarten unserer gesegneten oberöster 3
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